Lara Gut-Behrami (28) staunt nach ihrem dritten Platz bei der PK nicht schlecht. «Was, ich habe hier schon einmal gewonnen?» Genau das behauptet der Sprecher in Bansko (Bul). Rätselraten im Saal. Er fährt unbeirrt fort: «Vor fünf Jahren warst du hier Erste.» Er irrt. Gut-Behrami wurde 2015 an gleicher Stätte Zehnte (im Super-G), dazu fiel sie in der Kombi aus.
Die Verwirrung kann Gut-Behrami egal sein. Sie holt nach einjähriger Durststrecke wieder einen Podestplatz. «Es war keine einfache Zeit. Ich bin glücklich, es war ein cooles Rennen.» Am Ende fehlen sieben Zehntel auf Siegerin Mikaela Shiffrin (USA). Im Gegensatz zu anderen Fahrerinnen hadert die Tessinerin nicht mit der Piste. «So sollte ein Super-G sein. Anspruchsvoll – man muss sich trauen, um voll zu fahren.»
Jetzt hofft sie auf einen Ketchup-Effekt
Das gelingt den wenigsten. Corinne Suter (25) schon. «Ich bin froh, wenn ich diesen Ort wieder verlassen kann», sagte sie am Vortag. Sie nervte sich ob der sehr drehenden, langsamen Abfahrt. Im Super-G zeigt sie eine Reaktion, wird starke Fünfte. «Das Gefühl war erneut katastrophal», sagt sie. «Aber kämpfen lohnt sich. Ich hatte die richtige Einstellung.» Die Folge: Im Super-G-Weltcup ist sie neu Zweite, hat 36 Punkte Rückstand auf Shiffrin. Noch stehen 4 Rennen aus – alles ist offen.
Zurück zu Gut-Behrami. Sie hofft auf einen Ketchup-Effekt: «Wenn man einmal aufs Podest fährt, wird vieles einfacher. Ich hoffe, dass ich diesen Schwung nun mitnehmen kann.»