Geheime Nachricht aufgetaucht
Was wirklich zwischen Lehmann und Schröcksnadel ablief

Urs Lehmann (52) verlor im Sommer den Kampf um den Posten des FIS-Präsidenten. Peter Schröcksnadel (80), der vom Schweizer daraufhin angegriffen wurde, offenbart nun neue Details zum Streit zwischen ihnen.
Publiziert: 29.11.2021 um 18:13 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2021 um 20:30 Uhr
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Eine WhatsApp-Nachricht von Peter Schröcksnadel offenbart...
Foto: Sven Thomann

«Die Wahl trägt die Handschrift der Österreicher», sagte Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann (52) im Juni gegenüber Blick, nachdem er die Wahl zum FIS-Präsidenten verlor. Die Österreicher in Person von Peter Schröcksnadel (80), damals noch ÖSV-Präsident, haben ihm ihre Unterstützung zugesichert. Einen Tag vor der Wahl hätten sie sich doch für den Schweden Johan Eliasch (59) entschieden, der schliesslich gewann.

Stimmt nicht, sagt Schröcksnadel nun gegenüber «krone.at». In Wahrheit habe er Lehmann bereits bei Eliaschs Kandidaturbekanntgabe zwei Jahre zuvor mitgeteilt, dass sie den Schweden unterstützen würden. Noch spannender ist allerdings, was der 80-Jährige in einer bisher «geheimen» WhatsApp-Nachricht schrieb, kurz nachdem Lehmann das Interview mit Blick gemacht hatte.

«Ich lasse mich nicht unter Druck setzen»

In dieser Nachricht drückte er zunächst sein Verständnis für Lehmanns Enttäuschung aus. Doch dass er verantwortlich für Lehmanns Niederlage sein soll, liess er nicht auf sich sitzen. «Was ich nicht goutiere, ist, dass Du mich für Deine Niederlage verantwortlich machst», schrieb der Österreicher. Und weiter: «Dabei war ich wahrscheinlich einer der wenigen, die Dir vor der Wahl offen gesagt haben, wie ich (geheim) abstimmen werde.»

Die Nachricht von Peter Schröcksnadel an Urs Lehmann

Hallo Urs! Ich kann Deine Enttäuschung wegen der verlorenen FIS-Wahl verstehen. Die Entscheidung war eindeutiger als Du sie erwartet hast, Du galtst ja lange als Favorit für die Kasper-Nachfolge. Was ich nicht goutiere ist, dass Du mich für Deine Niederlage verantwortlich machst. Dabei war ich wahrscheinlich einer der wenigen, die Dir vor der Wahl offen gesagt haben, wie ich (geheim) abstimmen werde. Die Situation hatte sich für mich mit der Kandidatur von Johan Eliasch geändert, auch das habe ich Dir mitgeteilt. Mein Abstimmungsverhalten konnte Dich daher nicht überraschen. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht und sie war auch nicht wahlentscheidend, wie man am Resultat des 1. Wahlgangs gesehen hat. Viele Zusagen anderer Nationen wurden offenbar nicht eingelöst. Dein Druck auf mich, sowohl via Presse als auch über das ÖOC, hat mich irritiert. Ich lasse mich nicht unter Druck setzen, sondern habe immer aus Überzeugung gehandelt. Dass Du nun in den Medien gegen mich auftrittst, werde ich trotzdem nicht mit öffentlichen Stellungnahmen beantworten. Ich hoffe, dass wir nach einer Abkühlphase wieder zu einer gemeinsamen Gesprächsbasis finden.

Hallo Urs! Ich kann Deine Enttäuschung wegen der verlorenen FIS-Wahl verstehen. Die Entscheidung war eindeutiger als Du sie erwartet hast, Du galtst ja lange als Favorit für die Kasper-Nachfolge. Was ich nicht goutiere ist, dass Du mich für Deine Niederlage verantwortlich machst. Dabei war ich wahrscheinlich einer der wenigen, die Dir vor der Wahl offen gesagt haben, wie ich (geheim) abstimmen werde. Die Situation hatte sich für mich mit der Kandidatur von Johan Eliasch geändert, auch das habe ich Dir mitgeteilt. Mein Abstimmungsverhalten konnte Dich daher nicht überraschen. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht und sie war auch nicht wahlentscheidend, wie man am Resultat des 1. Wahlgangs gesehen hat. Viele Zusagen anderer Nationen wurden offenbar nicht eingelöst. Dein Druck auf mich, sowohl via Presse als auch über das ÖOC, hat mich irritiert. Ich lasse mich nicht unter Druck setzen, sondern habe immer aus Überzeugung gehandelt. Dass Du nun in den Medien gegen mich auftrittst, werde ich trotzdem nicht mit öffentlichen Stellungnahmen beantworten. Ich hoffe, dass wir nach einer Abkühlphase wieder zu einer gemeinsamen Gesprächsbasis finden.

Schröcksnadel findet es zudem nicht fair, dass er in der Presse blossgestellt wurde. «Ich lasse mich nicht unter Druck setzen. Dass Du nun in den Medien gegen mich auftrittst, werde ich trotzdem nicht mit öffentlichen Stellungnahmen beantworten.»

«Alles wieder gut»

Am Schluss seiner Nachricht an den 52-Jährigen schrieb Schröcksnadel: «Ich hoffe, dass wir nach einer Abkühlphase wieder zu einer gemeinsamen Gesprächsbasis finden.» Scheinbar mit Erfolg, denn der Österreicher sagt gegenüber dem österreichischen Portal, dass nun wieder «alles gut» sei.

Die WhatsApp-Mitteilung ist im Buch «Schröcksnadel», welches am 10. Dezember veröffentlicht wird, zu finden. Die Autoren Clemens Hellberg (69), ehemaliger Leiter der Wiener Philharmonie, und Sportjournalist Josef Metzger haben erst nach «wiederholter Bitte» den Zugang zur Nachricht erhalten. (che)

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