Darum gehts
- Andrea Ellenberger meldet sich mit emotionalen Worten auf Instagram
- Die Riesenslalom-Spezialistin lässt die Fortsetzung ihrer Karriere offen
- Derzeit befindet sich Ellenberger nach einem Beinbruch in der Reha
Andrea Ellenberger (32) hat in ihrer Karriere schon einige Rückschläge wegstecken müssen. Mehrere Kreuzbandrisse, Rückenbeschwerden und ein gebrochener Unterschenkel – ans Aufgeben hat sie nie gedacht. Auch nicht, als sie 2024 nach einer Saison ohne zählbares Resultat zum zweiten Mal den Kader-Status bei Swiss-Ski verloren hat. Die Riesenslalom-Spezialistin hat weitergekämpft. Und ist an ihre Grenzen gekommen.
«‹Fährst du noch Ski?› Das ist die Frage, die mir in letzter Zeit am häufigsten gestellt wird», schreibt Ellenberger in einem emotionalen Statement auf Instagram. «Ehrlich gesagt habe ich noch keine klare Antwort darauf.» Die letzten drei Jahre seien unglaublich intensiv gewesen, sie habe sich immer wieder bis an ihre Grenzen getrieben. «Diese unerwartete Pause hat mir gezeigt, wie viel ich mir selbst abverlangt habe – körperlich, mental und emotional.»
Nicht nur ihre Verletzungen haben sie mitgenommen, sondern auch der Tod ihres geliebten Vaters Manfred. Er stirbt im Herbst 2022 mit erst 66 Jahren.
«Ich atme durch»
Ob sie nach ihrem bei einem Trainingssturz Ende Dezember erlittenen Beinbruch erneut zurückkehrt, lässt sie offen. «Zum ersten Mal seit langer Zeit gönne ich mir eine Pause. Ich atme durch», so Ellenberger. Zuletzt verbrachte sie mit ihrem Freund Ferien am Meer. Nach der Rückkehr stand eine OP am Unterschenkel an, nun befindet sie sich in der Reha.
Für sie geht es derzeit nicht darum, grosse Entscheidungen zu treffen. Anderes hat Priorität. Oder in Ellenbergers Worten: «Es geht darum, gesund zu werden, das Leben zu geniessen und Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mir am wichtigsten sind.» Für die Nidwaldnerin, die schon vor einiger Zeit ein Psychologie-Studium abgeschlossen hat, ist es okay, nicht genau zu wissen, was die Zukunft bringt. Sie geht einen Schritt nach dem anderen.
So bleibt offen, ob für die Team-Weltmeisterin von 2019 zu ihren bisher 53 Weltcuprennen (Bestresultat: Rang 11) weitere dazukommen werden. Oder ob sie ihre Karriere beendet. Denn ihr erster Schritt ist: «Mich selber an die erste Stelle zu setzen.»