Der Servicemann der beiden Schweizerinnen Carmen Casanova (28) und Jessica Pünchera (26) weilt heuer erstmals beruflich in Nordamerika. Darum hat er beim Packen seiner Wachskisten auch nicht gewusst, dass er das Mittel Aceton (mit dem werden normalerweise die Beläge der Skis bearbeitet) ohne Zertifikat nicht mitnehmen darf – das ist auf Flugreisen nach Kanada aufgrund seiner Explosionsgefahr nämlich strengstens verboten.
Wahrscheinlich wäre am Zoll niemand auf die «heisse» Ware aufmerksam geworden, wenn nicht eine der Aceton-Flaschen undicht gewesen und im Wachskoffer ausgelaufen wäre. Aufgrund des strengen Geruchs öffneten die Zöllner Steiners Wachskoffer.
Hohe Strafen drohen!
Und das kann für den «Kantenschleifer» von der Lenzerheide verheerende Konsequenzen haben. In Kanada werden solche Vergehen im schlimmsten Fall mit 250 000 Franken und drei Jahren Knast bestraft.
Swiss Ski hat «Stony» jetzt einen Anwalt zur Verfügung gestellt: «Ich habe per E-Mail ein rechtfertigungs- Schreiben in die Schweiz geschickt wo ich deutlich gemacht habe, dass ich Aceton jeden Tag zum arbeiten brauche und das ich nicht gewusst habe, dass ich damit nicht nach Kanada fliegen darf. Jetzt kann ich nur hoffen, dass alles gut kommt.»
Der ständige Gedanke an eine drohende Strafe ist aber nicht das einzige, was Steiner zurzeit das Leben schwer macht: «Die Zöllner haben nicht nur das Aceton sondern auch andere flüssige Wachsmittel konfisziert. Weil sich hier in Lake Louise kurzfristig kein Ersatz für diese Präparate auftreiben lässt, ist es für mich sehr schwierig, meinen Mädchen die Ski optimal zu präparieren.»