Die Bärenkräfte hat Suter von ihrem Vater
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«Es liegt in den Genen»
Die Bärenkräfte hat Suter von ihrem Vater

In der Ruhe liegt die Kraft! Corinne Suter (25) bleibt cool und fährt erneut auf Rang 2. Damit holt sie die Kristallkugel in der Abfahrt. Auch Vater Bruno ist überglücklich.
Publiziert: 22.02.2020 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2020 um 20:29 Uhr
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Familie bedeutet ihr viel: Corinne Suter kriegt einen Kuss von ihrem Vater Bruno.
Foto: Mathias Hermann
Mathias Germann

Bruno Suter wirft nichts so schnell aus der Bahn. Doch diesmal merkt man, wie stolz er ist. Mit gutem Grund: Soeben hat seine Tochter Corinne vorzeitig den Abfahrtsweltcup gewonnen. Sie wird in Crans-Montana VS wie schon am Vortag Zweite – erneut hinter Lara Gut-Behrami. Damit ist Suter die erste Schweizerin seit Chantal Bournissen 1991, der die Kristallkugel in der Königsdisziplin des Skisports gewinnt. «Das macht mich extrem stolz. Sie hat es super gemacht», sagt Bruno Suter.

Corinne Suters Erfolg kommt nicht von ungefähr. Seit gut einem Jahr und den WM-Medaillen – Bronze im Super-G, Silber in der Abfahrt – fährt sie wie verwandelt. «Seither traue mir viel mehr zu als früher, schaue nicht mehr ständig nach rechts und links», so die Schwyzerin, die von einigen als ewiges Talent abgestempelt wurde.

«Familie zu umarmen bedeutet mir mehr als jeder Sieg»

Gleichzeitig betont die 25-Jährige, dass ihre Familie für den Turnaround entscheidend gewesen sei. «Ich weiss nicht, wo ich ohne sie heute wäre. Auch als es nicht lief und ich verzweifelt war, hielten alle zu mir – auch mein Vater. Es bedeutet mir noch heute mehr als jeder Sieg, wenn ich meine Familie im Zielraum umarmen kann.»

Genau das macht Suter auch diesmal am Fuss des Mont Lachaux in ihrem vielleicht grössten Moment als Skifahrerin. Sie selbst hat feuchte Augen. Bruno Suter dagegen strahlt wie so oft die Ruhe eines Bären aus. Corinne: «Er ist im Vergleich zu meiner Mutter eher gemütlich. Aber er kann auch ganz anders, wenn ihm etwas nicht passt. Ich glaube, diese Charakterzüge habe ich ebenfalls.»

Anfänge im Kraftraum ihres Vaters

Das ist nicht alles, was Corinne von ihrem Vater geerbt hat. Nein, sie hat auch ähnliche Bärenkräfte wie der gelernte Maurer. Schon als fünfjähriges Mädchen turnte sie in jenem Kraftraum herum, welcher Bruno mit einigen Kollegen in der Nähe ihres Hauses in Schwyz eingerichtet hatte. «Wir waren einfach gerne dort, nahmen Spielzeuge mit oder Jasskarten», erzählte Corinnes Bruder Dario einst.

Corinne: «Zu Beginn turnte ich dort einfach etwas rum. Als Teenager hatte ich dann aber Spass am Krafttraining. Noch heute gehe ich viel lieber in den Kraftraum als aufs Velo – dabei macht das sonst kaum eine Skifahrerin gerne.» Was dazu kommt: Suter baute schon immer schnell Muskeln auf – daran hat sich auch heute nichts geändert. «Ich glaube, meine Grundkraft lieg in den Genen», sagt sie.

Die Tipps, welche ihr Vater Bruno früher gab, braucht Corinne längst nicht mehr. «Schon bald wollte sie vom Papi nicht mehr so viel wissen und ging ihren eigenen Weg», sagt er. Das galt aber nur für den Kraftraum. Denn: Sie blieben stets eng verbunden. Und heute? Da feiern sie gemeinsam. Etwas Schöneres gibt es für die Beiden nicht.

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