«Sie ist mein schönster Preis»
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Suter über Eringer-Rind «Åre»:«Sie ist mein schönster Preis»

Eringer-Züchter macht Suter das schönste Geschenk ihres Lebens
«Dieses Kälbchen bedeutet mir mehr als meine WM-Medaillen»

Bei der Ski-WM holte Corinne Suter sensationell Silber und Bronze. Jetzt ist sie auch Besitzerin eines Eringer-Rindes. Sein Name: «Are». Wie kam es dazu?
Publiziert: 13.03.2019 um 13:52 Uhr
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Corinne Suter mit ihrem Kalb Are.
Foto: TOTO MARTI
Mathias Germann (Text) und Toto Marti (Fotos)

Corinne Suter kann von «Are» nicht genug bekommen, sie spricht mit ihr, krault sie zwischen den Hörnern, führt sie herum. «Mein neuer Schatz», sagt sie glücklich. Ab sofort besitzt die 24-Jährige ein Eringer Kälbchen. Und ist hin und weg.

«Es ist das schönste Geschenk, das ich je bekommen habe», sagt Suter stolz. «Are ist mega herzig und auch so verschmust», ergänzt sie. Gleichzeitig weiss das Speed-Ass: In etwa zwei Jahren wird Are nicht mehr wie jetzt 140, sondern 750 Kilo auf die Waage bringen. «Dann wird sie bei Kuhkämpfen mitmachen. Auch darauf freue ich mich!»

SRF begleitet Suter in den Stall

Aber wie kommt Suter eigentlich zu ihrem Glück? Um das zu verstehen, muss man das Rad der Zeit um einige Wochen zurückdrehen. Kurz vor der WM in Are (Sd) strahlt SRF einen Beitrag aus, in dem Suter einen Tierarzt in einen Stall in der Nähe ihrer Heimat Schwyz begleitet. Und tatkräftig mithilft.

160 Kilometer weiter südlich, in Saas Fee VS, sieht Kurt Summermatter den Beitrag. Er züchtet seit 1980 Eringer und ist von Suter begeistert. «Sie ist sehr natürlich und sympathisch. Dazu ehrgeizig. Corinne ist ein perfektes Vorbild für Kinder.» Als Suter dann im WM-Super-G Bronze holt, sagt der grosse Ski-Fan: «Wenn sie auch in der Abfahrt eine Medaille macht, bekommt sie ein super Eringer Kälbchen.»

Der 61-Jährige telefoniert mit dem Bauern in Schwyz, weiht ihn in seinen Plan ein. Suter erfährt via SMS in Schweden davon. Sie erzählt niemandem davon. «Ich war so schon nervös genug», erzählt sie lachend, «und das Kälbchen wollte ich unbedingt.» Der Rest ist Geschichte: Suter gewinnt Abfahrts-Silber und damit das Kälbchen, das ab diesem Zeitpunkt in Are umbenannt wird.

Nach der Karriere auch beruflich etwas mit Tieren?

Zurück in den Stall von Schwyz. Summermatter, der im Winter in Saas Fee bei «Egginer Sport» perfekte Ski-Kanten schleift, übergibt Suter die Papiere des Kälbchens. Suter bekommt vor lauter Freude feuchte Augen. «Im Winter wird Are hier im Stall sein und im Sommer auf der Alp. Ich werde sie immer besuchen, sobald ich Zeit finde.»

Sie ergänzt: «Das tut mir gut. Wenn ich sehe, wie Tiere glücklich sind, bin ich automatisch auch glücklich.» Schon jetzt ist klar: Suter kann sich gut vorstellen, nach ihrer Ski-Karrriere auch beruflich etwas mit Tieren zu machen.

Aber was ist eigentlich wertvoller: Ihre WM-Medaillen oder das Kälbchen? Suter überlegt lange. Es sei eine schwierige Frage, denn erst dank ihren Erfolgen sei Are in ihr Leben getreten. Dann legt sie sich doch fest: «Im Endeffekt bedeutet mir ein Lebendpreis mehr.»

Summermatter steht gleich daneben und ist gerührt. «Eringer sind sehr sensibel, brauchen viel Liebe. Diese bekommen sie von Corinne. Are ist am richtigen Platz.» Und dann verspricht er noch: «Wenn du künftig an einem Grossanlass Gold holst, bekommst du nochmals ein Kälbchen.» Suter: «Dann werde ich mir noch mehr Mühe geben!»

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