Lindsey Vonn könnte nach ihrer Aktiv-Karriere Farmerin werden. Als sie 2005 ihren ersten Abfahrtssieg feierte, kriegte sie neben der Gold-Medaille und den Prämien eine Kuh. Eigentlich erwarteten die Organisatoren damals, dass die Athleten auf die Kuh verzichten und stattdessen 5000 Dollar einstecken wollen. Nicht Lindsey!
„Ich erinnere mich, dass sie an der Siegesfeier die Kuh zurück haben und mir einen Scheck geben wollten. Ich flippte aus, sagt: „Ihr könnt sie mir nicht wegnehmen, ihr habt gesagt, dass sie mir gehöre“, sagte sie vor der Abfahrt heute zu Skiracing.com. US-Alpindirektor Patrick Riml musste mit den Veranstaltern verhandeln. Denn offenbar war die Kuh weit mehr wert als die 5000 Dollar, die sie stattdessen gekriegt hätte.
Die Kuh kriegte den Namen Olympe, weil im Januar die olympischen Spiele von Turin stattfanden. Unterdessen lebt sie in Kirchberg, wo die Amerikaner früher trainierten. Der Chef der dort ansässigen Skischule ist gleichzeitig Bauer, bot an, Olympe aufzunehmen. Olympe war schwanger, als sie im Sommer nach der WM in einer zehnstündigen Fahrt von Val d’Isère nach Kirchberg transportiert wurde. So gings weiter. Fünf Kühe nennt Lindsey ihr Eigen – vor dem heutigen Sieg.
Jetzt kommt eine weitere dazu. Das heisst, sie kriegt für ihren Sieg ein Kalb, einen Monat alt. Auch das wird sie behalten. Sie sagt: „Das ist das süsseste Geschöpf, das ich je gesehen habe.“ Auch einen Namen hat sie schon für ihre jüngste Kuh: „Ich nenne es Winnie.“ Nach ihrer Physiotherapeutin Lindsay Winninger. Es ist ein Zeichen des Dankes von Vonn. Denn Winninger hat grossen Anteil daran, dass Lindsey nach zwei Kreuzbandrissen wieder zur Seriensiegerin wurde.