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Der vierfache Gesamtweltcupsieger fährt in Alta Badia erstmals seit Jahren neben das Weltcup-Riesenslalom-Podest
Die drei Gründe für das Ende von Odermatts Riesen-Serie

Marco Odermatt kann seine Riesen-Serie in Alta Badia nicht fortsetzen. Warum nicht? Die Antworten gibt es hier.
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Nach drei Podestplätzen in den drei Gröden-Rennen tut sich Marco Odermatt...
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Darum gehts

  • Marco Schwarz gewinnt Riesenslalom in Alta Badia, Odermatt wird Sechster
  • Odermatt verpasst erstmals seit 2021 Podium im Riesenslalom
  • Brennsteiner übernimmt Riesenslalom-Führung mit fünf Punkten Vorsprung auf Odermatt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Fünfmal hat Marco Odermatt in den letzten fünf Jahren im Riesenslalom auf der «Gran Risa» triumphiert. Somit haben auch heuer nahezu alle Experten vor dem Riesen-Klassiker im Südtirol auf einen weiteren Sieg vom Nidwaldner getippt. Doch diesmal kommt alles ganz anders. Es ist Österreichs Top-Allrounder Marco Schwarz (30), welcher erstmals seit seinem im Dezember 2023 bei der Abfahrt in Bormio erlittenen Kreuzbandriss ein Weltcuprennen gewinnt. Superstar Odermatt muss sich mit einem sechsten Rang begnügen. 

Bis heute hat der 28-Jährige nach dem 11. Rang auf der Lenzerheide 2021 in jedem Weltcup-Riesenslalom, in dem er die Ziellinie überquert hat, den Sprung auf das Podest geschafft. Tut ihm das Ende dieser speziellen Serie besonders weh? Der vierfache Gesamtweltcupsieger schüttelt den Kopf und sagt: «Der Riss dieser Serie ist mir egal. Ich nehme lieber diesen sechsten Rang, als dass ich mit einem Ausfall diese Serie am Leben erhalten hätte.» Dass der vierfache Gesamtweltcupsieger seinen 97. Weltcup-Podestplatz auf einer seiner Lieblingspisten verpasst hat, ist auf drei Gründe zurückzuführen.

Das Vormittags-Setup

Obwohl Odermatt im ersten Durchgang keinen gröberen Fahrfehler begeht, verliert er 1,51 Sekunden auf Schwarz. «Ich habe die Schneeverhältnisse bei der Streckenbesichtigung am Morgen falsch eingeschätzt», gibt der Mann mit 50 Weltcupsiegen zu. Aufgrund dieser Fehleinschätzung hat sich der Stöckli-Pilot für eine zu aggressive Abstimmung des Materials entschieden. In der Mittagspause wird das Material entschärft. Resultat: Odermatt verbessert sich vom elften auf den sechsten Platz.

Die Kurssetzung

Der US-Coach Bryant Nathan hat in seiner Rolle als Kurssetzer des ersten Durchgangs entsprechend den Qualitäten von seinem Schützling River Radamus (27) einen ziemlich drehenden Lauf gesetzt. Radamus hat das mit der zweitschnellsten Zeit hervorragend ausgenutzt. Den Finaldurchgang hat der ehemalige Swiss Ski- und aktuelle ÖSV-Techniktrainer Wolfgang Auderer komponiert. Auderer hat für Marco Schwarz einen noch stärker drehenden Lauf ausgeflaggt. Sicher ist: Wenn Marco Odermatt frische Beine hat, ist ihm die Kurssetzung egal. Aber nach den drei harten Speed-Rennen in Gröden glaubt auch der ehemalige Gran-Risa-Champion Hans Knauss (Ö,54), «dass sich Odermatt mit einer direkteren Kurssetzung in Alta Badia leichter getan hätte».

Der letzte Abschnitt

Odermatt ist grundsätzlich zufrieden mit der Tatsache, dass er sich im zweiten Lauf deutlich steigern konnte. Mit einem Vorbehalt: «Dummerweise ist mir im letzten Streckenabschnitt ein Fehler unterlaufen. Ohne diesen Bock hätte ich vielleicht doch noch eine Chance auf den dritten Rang gehabt.» Letztendlich ist es Stefan Brennsteiner, welcher in diesem besonderen Rennen Dritter wird. Der Sieger vom Riesenslalom in Copper Mountain hat damit die rote Riesenslalom-Leadernummer übernommen. Der 34-jährige Österreicher liegt im Kampf um die kleine Riesen-Kugel bei vier ausstehenden Rennen fünf Punkte vor Odermatt 

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