BLICK: Lara Gut-Behrami, in Cortina fuhren sie früher immer gut. Jetzt harzt es, Platz 23 in der ersten Abfahrt. Was ist los?
Lara Gut-Behrami: Meine Verletzung (Kreuzbandriss im Februar 2017, Anm. d. Red) hat vieles verändert. Ich fahre nicht mehr so Ski wie früher. Ich bin es mir nicht mehr gewohnt, überall schnell zu sein – so wie früher. Das ist ein Prozess. Ich arbeitet daran, suche das Vertrauen und die Aggressivität.
Die Folge auf der Piste?
Ich stehe nicht konsequent auf dem Ski. So verliere ich bei jedem Tor etwas Zeit.
Wie können Sie dies ändern?
Ich muss Rennen fahren, damit ich mich mehr getraue. Damit ich aggressiver, frecher werde. Irgendwann klappt das schon. Ich habe es im Kopf und in mir. Aber ich muss es umsetzen.
Wie verarbeiten Sie die schlechten Resultate?
Seit zwei Jahren komme ich ins Ziel und es leuchtet Rot auf. Es ist nicht leicht, damit umzugehen.
In St. Moritz leuchtete Grün auf im letzten Dezember.
Stimmt (schmunzelt). Aber am Ende war ich Zweite.
Trotz Rang 23 fuhren hier in Cortina stärker als in den Trainings. Einverstanden?
Es war schon besser, ja. Ein Schritt in die richtige Richtung – wenn auch nur ein kleiner Schritt. Es braucht noch einige mehr. Im Moment ist es halt den Weg, den ich gehen muss.
Wie frustrierend ist das?
Ich würde mir schon wünschen, dass es schneller geht. Dass ich das mache, was ich tatsächlich kann. Aber im Moment fehlen Sicherheit und Gewohnheit, dies zu tun.
Das Motto für den Samstag?
Ich versuche, von oben bis unten Schwung auf Schwung zu fahren und so weiter zu kommen. Ich will immer die Pilotin über meine Ski sein und nicht der Passagier.