Wer ist die Ski-Nation Nummer 1? Seit 30 Jahren gibts nur eine Antwort: Österreich. Doch nun rüttelt die Schweiz am Ski-Thron! Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann: «Die Nationenwertung ist ein Prestigeobjekt. Da geht es nicht um eine Momentaufnahme, sondern um die Leistung über den ganzen Winter. Wir investieren gopferdeckel so viele Millionen – es wäre für mich ein schönes Zeichen, wenn wir in der Gesamtstruktur die Besten wären.» Dahinter steckt auch ein ökonomischer Gedanke. «Das hat also eine ziemliche Bedeutung. Wir haben Verträge, die leistungsabhängig sind.» Die Sponsoren würden also mehr Geld ausschütten? Lehmann: «Zum Beispiel, ja.»
Noch ist der Weltcup-Winter so frisch wie der gefallene Neuschnee. Gerade mal vier Rennen sind absolviert. Total gibt es 86 Wettkämpfe – 41 bei den Frauen, 44 bei den Männern, dazu ein Team-Event. Und doch lässt das aktuelle Nationen-Ranking (siehe Box) die Herzen der Schweizer Ski-Fans höher schlagen. Auch dank den Slalom-Podestplätzen von Wendy Holdener und Daniel Yule in Levi (Fi) führt Swiss Ski im Duell mit dem ÖSV mit 473:388 Punkten. Dort gibt es bei den Männern erste Anzeichen einer Post-Hirscher-Depression. Kein Wunder, nach dem Rücktritt des grossen Stars fehlt nicht nur der Siegesfahrer schlechthin – auch mehr als 1500 Punkte für die Nationenwertung fallen weg.
Trotzdem mahnt Lehmann: «Wir müssen demütig bleiben. Vor wenigen Jahren waren wir noch ganz weit weg.» Er spricht den Winter 2012/13, den die Schweiz mit 3279 Punkten auf Rang 6 beendete. Österreich als Klassenprimus hatte mehr als dreimal so viele Zähler (10'903).
Doch die Schweiz hat aufgeholt. Und die Experten sind sich einig: Eine Wachablösung ist möglich. Dafür müssen die besten Skigenossen allerdings regelmässig abliefern, Verletzungen liegen kaum drin. Denn: Österreich hat eine deutlich breitere Basis. Das weiss auch Lehmann. «Und trotzdem ist es ein gutes Ziel. Wir haben schliesslich nicht viele Sportarten, wo wir sagen können: Wir sind die besten der Welt!»
1. Schweiz 473 Punkte (Männer 240/Frauen 233)
2. Norwegen 432 (240/192)
3. Österreich 388 (143/245)
4. Frankreich 329 (269/60
5. USA 320 (119/201)
1. Schweiz 473 Punkte (Männer 240/Frauen 233)
2. Norwegen 432 (240/192)
3. Österreich 388 (143/245)
4. Frankreich 329 (269/60
5. USA 320 (119/201)