So viel steht fest: Es braucht viel, bis man aus einem Hotel fliegt. Sogar sehr viel, wenn es ein Luxuskasten ist, wo für das Geld, mit dem manche Gäste um sich werfen, beide Augen zugedrückt werden, wenn sich die Herrschaften schlecht benehmen.
Silvan Zurbriggen muss sich also sehr schlecht aufgeführt haben. Denn nicht ein gutbetuchter Gast beschwerte sich über ihn, sondern ein Zimmermädchen. Da gehe ich davon aus, dass es keine Lappalie war, wofür der prominente Gast aus dem Haus komplimentiert wurde.
Da passt halt die Anzeige prima dazu, der Sportheld habe sich 2006 vor einer fremden Frau exhibitioniert und in der Öffentlicheit masturbiert. Selbst wenn es keine faule Ausrede war, die er vorbrachte, und er wirklich «nur» urinierte: Man tut das einfach nicht.
Damals eine Unbekannte, diesmal ein Zimmermädchen. Beide Frauen berichten dasselbe: Er entblösste sich vor ihnen. Nicht richtig schlimm, aber sicher frauenverachtend. Diesmal, im Hotel, auch noch elitär: Er dachte wohl, bei einem Zimmermädchen könne er sich das herausnehmen.
Garantiert weiss seine Freundin nichts dergleichen zu berichten. Sie wird zu den Frauen gehören, die er als ebenbürtig sieht. In deren Gegenwart er sich zusammenreisst.
Aber allein irgendwo im Training oder nach einem Rennen, wenn er Entspannung braucht, da kommt es ihm nicht darauf an. Da sind Frauen Mittel zum Zweck. Die sich nicht so anstellen sollen.
Silvan Zurbriggen ist einer von vielen Männern, die Bilder, Videos und Filme sexuellen Inhalts nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden können. Die Frauen als sexuelle Dienstboten sehen.
Sportler, Musiker oder andere Stars werden allerdings auch von wild aufgemachten Groupies belagert, die sich ihnen anbieten. Dumm ist bloss, wenn sie nicht mehr unterscheiden und glauben, sie können mit jeder Frau anstellen, was sie wollen. Noch dümmer, wenn es auskommt.