«Ich würde gerne mehr Abfahrten fahren»
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Wendy Holdener im Interview:«Ich würde gerne mehr Abfahrten fahren»

An der Bar mit Wendy Holdener
«Ich habe keine Ahnung, was in welchem Drink drin ist»

Geschüttelt, nicht gerührt! Ski-Star Wendy Holdener (26) macht auf Barkeeperin. Und schlägt sich gut. Für den nächsten Winter nimmt sie Änderungen vor.
Publiziert: 10.08.2019 um 12:56 Uhr
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Wendy Holdener beim Urban Surf in Zürich Mitte Juli.
Foto: Christian Merz
Mathias Germann

Draussen schwitzen die Menschen. Keiner denkt an den Winter, Schnee und Skifahren. Keiner? Wendy Holdener schon! Die 26-Jährige ist mitten in ihrer Vorbereitung auf die nächste Saison. Vor kurzem hat sie einen fünfwöchigen, knallharten Kondi-Block in Magglingen BE beendet.

Danach folgten Materialtests in einer Skihalle in Hamburg-Wittenburg. Jetzt ist sie auf dem Gletscher in Zermatt. Und schon in wenigen Wochen heisst es für die Slalom-Spezialistin: Ab in den südamerikanischen Winter!

BLICK trifft Holdener in der Bar von «Urban Surf» in Zürich, wo eine künstliche Welle Surf-Feeling vermittelt. Bevor sie selbst Wellen reitet, wollen wir wissen, wie der perfekte Mix für den Winter aussieht. «Ein Geheimnis gibt es nicht. Wir versuchen uns in jedem Aspekt zu steigern – körperlich, technisch und in der Materialabstimmung.»

Holdener mixt sich einen «Maple Bug»

Sie sei gut unterwegs, erklärt Holdener, aber Prognosen will sie keine geben. Nach einer kurzen Anleitung durch den Barkeeper mixt sie einen alkoholfreien Drink namens «Maple Bug». Die Zutaten: eiskalter Emmi Caffè Latte, Ahornsirup, Grenadine-Saft. Geschüttelt, nicht gerührt – versteht sich. «Das hat Spass gemacht», sagt sie. «Ich liebe die Ruhe, aber zwischendurch mag ich auch Rambazamba.»

Sie ist froh, dass ein Winter ohne Grossanlass ansteht. «Das ist gut, um runterzukommen. Diese Pause nehme ich gerne.» Von Pause kann natürlich keine Rede sein – sie trainiert bereits wieder wie verrückt.

Fehlt Holdener vielleicht gar der Druck eines Grossanlasses? Immerhin gewann sie Gold und Silber in St. Moritz (WM 2017), Gold, Silber und Bronze in Pyeongchang (Olympia 2018), Doppel-Gold in Are (WM 2019). «Es hat immer geklappt. Aber das waren sehr intensive Jahre. Und immer versuchte ich, in diesen zwei Wochen ein Leistungshoch zu haben. Jetzt bin ich froh, dass der ganze Winter ein Highlight wird.»

«Ich will mich nicht verzetteln»

Sie nutzt diese Chance, um mehr Speed zu trainieren. «Mein Gefühl sagt mir, dass es der richtige Moment ist. Vielleicht fahre ich einige Rennen mehr. Aber bitte nicht falsch verstehen. Ich will bis ans Ende meiner Karriere im Slalom top sein, das ist die Priorität. Ich suche den richtigen Mix und will mich nicht verzetteln.»

Es ist nicht anzunehmen, dass es so weit kommt. Holdener wirkt von Jahr zu Jahr gelassener, weniger gestresst – obwohl sie mehr Rennen fährt. «Ich werde immer ruhiger, lerne dazu und kann besser mit der Planung umgehen.» Sie scheint auf der Suche nach dem richtigen Mix schon weit zu sein. Bleibt die Frage: Ist sie auch zu Hause in Unteriberg eine gute Barkeeperin? Wendy lachend: «Oh, nein. Höchstens mein Sirup ist Weltklasse!»

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