Wirbel um Ticket-Bschiss am Eidgenössischen
Schwarze Schafe bei den Steinstössern?

Der Schwingerverband ärgert sich über mögliche Alibi-Steinstösser beim «Eidgenössischen» in Burgdorf (30. August bis 1. September).
Publiziert: 22.08.2013 um 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:22 Uhr
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Peter Michel beim Steinstossen am traditionellen Unspunnenfest 2011.
Foto: Keystone
Von Gregory Remez

Nicht nur das Schwingen, sondern auch das Steinstossen erfreut sich dieses Jahr am Eidgenössischen in Burgdorf BE grosser Beliebtheit.

Gleich 121 Kraftpakete stehen dieses Mal auf der Teilnehmerliste – das sind rund dreissig Prozent mehr als noch 2010.

Titelverteidiger Peter Michel, der auch diesmal wieder zu den Favoriten gehört, freut sich über die zusätzliche Konkurrenz im Teilnehmerfeld: «Das ist grossartige Werbung für uns und das Steinstossen.»

Das gestiegene Interesse dürfte bei den Verantwortlichen des Eidgenössischen jedoch eher für Naserümpfen sorgen. Denn: Wer sich für das Steinstossen anmeldet, bekommt automatisch ein Ticket für das Schwingfest.

Im Prinzip kann sich jeder anmelden, denn es ist im Vorfeld keine Qualifikation nötig. Gut möglich also, dass sich der eine oder andere Alibi-Steinstösser unter den 121 Teilnehmern befindet.

Leistungsausweis als Konsequenz

Bob-Star Beat Hefti, der beim diesjährigen Steinstossen erstmals auch mit von der Partie sein wird, hat seine Bedenken im «BLICK» kundgetan und damit die Diskussion rund um den möglichen «Ticket-Bschiss» am Eidgenössischen lanciert. Hefti: «Weil es auf dem normalen Weg noch nie so schwierig war, an ein Billet heranzukommen wie in diesem Jahr, wäre ich nicht erstaunt, wenn sich einige Herren nur wegen dem Spektakel im Sägemehl angemeldet hätten.»

Der Vorsitzende des Eidgenössischen Schwingerverbandes, Mario John, sagt: «Es könnte durchaus sein, dass sich in diesem Jahr ein paar wenige Schwarze Schafe unter den Steinstössern befinden. Man wird dies nach dem Fest prüfen und besprechen.»

Sollte sich der Verdacht erhärten, dann würden die nötigen Konsequenzen gezogen. Beispielsweise könne man eine Qualifikationsrunde oder einen Leistungsausweis, den jeder Steinstösser ablegen müsse, einführen.

Michel nimmt die ganze Geschichte sportlich, sagt aber: «Es wäre schade für den Sport und äusserst peinlich für all die, die nur am Steinstossen teilnehmen, um sich ein Ticket für das Schwingfest zu erschleichen.»

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