Die Ausgangslage vor dem Eidgenössischen Schwingfest in Mollis GL war so offen wie wohl noch nie in der Geschichte dieses Sports. Mehr als zehn Schwinger gehörten zum Zirkel der engeren Favoriten.
Mit Armon Orlik (30) hat sich am Ende jemand die Krone aufgesetzt, der zu diesem Kreis gehört. Auch wenn er – wie vielleicht Fabian Staudenmann, Joel Wicki oder Samuel Giger – nicht als erster der möglichen Königsanwärter genannt wurde.
Diese Ausgeglichenheit schlägt sich auch in der Schlussrangliste zu Buche. Denn mit einem Total von 77 Punkten hat diesmal ein historischer Tiefstwert für den Königstitel gereicht.
Sempach kratzte am Maximum
In der Neuzeit des Schwingens hat erst einmal ein tieferes Punktetotal für den Königstitel genügt. Adrian Käser reichten 1989 in Stans 76.75 Punkte, sein Schwager Silvio Rüfenacht wurde drei Jahre später wie Orlik mit 77 Punkten König. Danach aber muss man bis ins Jahr 1948 zurückblättern, bis eine Punktzahl von 77 ebenfalls zum Titel gereicht hat.
Auf der anderen Seite der Skala stehen die Schwinger, die sich mit acht gewonnen Gängen den Titel gesichert haben. Matthias Sempach (2013, 79.25 Punkte), Kilian Wenger (2010, 79.00), Ernst Schläpfer (1980, 79.25), Ruedi Hunsperger (1969, 79.25) und Max Widmer (1958, 79.00) sind die Namen dazu.