Darum gehts
- Überraschung am Kemmeriboden-Schwinget: Christian Stucki kehrt für Florian Gnägis letztes Fest zurück
- Stucki tritt im weissen Turner-Tenü an, um seinen Freund Gnägi zu ehren
- Auch Fritz Ramseier bestreitet sein letztes Fest
Zwei grosse Rücktritte und noch ein grösseres Comeback am Kemmeriboden-Schwinget! Als der zweifache Eidgenosse Florian Gnägi in sein letztes Schwingfest startet, betritt plötzlich König Christian Stucki das Sägemehl. Das hätte wohl keiner der rund 3100 Zuschauer erwartet! Statt im altbekannten roten Edelweisshemd greift er im weissen Turner-Tenü mit dem Eidgenossen Christian Gerber zusammen.
So kam es zum Stucki-Comeback
Für den König von 2019 ist es eine Ehrensache, dass er an diesem Tag nochmals antritt. «Ich wollte Flöru an seinem letzten Fest damit überraschen», sagt Stucki. «Wenn Flöru bei meinem letzten Auftritt am Seeländischen 2023 nicht verletzt gewesen wäre, wäre er für mich ganz sicher auch im roten Hemd angetreten.»
Stuckis Überraschung hat perfekt geklappt. Der 36-jährige Gnägi ahnte tatsächlich nichts: «Als ich Chrigel heute Morgen sah, wie er seine Schwingerschuhe anzog, habe ich zu ihm gesagt, er sei doch ein ‹Spinncheib›.»
Bei Gnägi, der seine Karriere jahrelang an der Seite von Stucki verbracht hat, ist die Freude riesig, dass sein Verbandskollege für ihn ein kurzfristiges Comeback gibt. «Für mich ist es eine unglaublich grosse Ehre», sagt der Berner zu Blick.
Ebenfalls für Gnägi zurück im Sägemehl ist der technische Leiter des Seeländischen Schwingerverbands Christian Lanz. Auch er möchte seinem guten Freund nochmals ein unvergessliches letztes Fest bescheren.
An seinem Plan für sein letztes Fest ändert sich bei Florian Gnägi dennoch nichts: «Am Abend verletzungsfrei zusammen anstossen ist das oberste Ziel.»
Auch ESAF-Überraschungsmann bestreitet letztes Fest
Am Kemmeriboden-Schwinget bestreitet gleich noch ein weiterer Berner sein letztes Schwingfest. Fritz Ramseier vom einheimischen Schwingklub Siehen hängt die Zwilchhosen nach diesem Sonntag an den Nagel. Eine Woche zuvor am ESAF in Mollis hatte er am ersten Tag überraschenderweise alle vier Gänge gewinnen können. Dank seinem 7. Schlussrang nahm er letztlich einen eidgenössischen Kranz mit nach Hause.
Der Neueidgenosse gab vergangene Woche bekannt, dass er nach seinem Karrierehöhepunkt am ESAF einen Schlussstrich unter seine Karriere zieht.
Kommt es zum Duell Stucki - Gnägi?
Auch wenn Stucki seinen ersten Gang gestellt hat, lässt er durchaus erahnen, zu was er auch nach seinem Rücktritt noch fähig ist. Seinen zweiten Gegner, den Emmentaler Martin Sommer, bezwingt er mit einem Plattwurf.
Florian Gnägi startete ebenfalls mit einem Gestellten und einem Sieg in seine Dernière. Ob die zwei Freunde heute noch zusammengreifen, bleibt somit offen.