Es ist 21 Uhr, als Adi und Beat nach 13 Stunden Schwerarbeit endlich Feierabend haben. Laimbacher ist ausser Atem, schnauft wie nach einem Kranzschwingfest. Diesmal hat er aber nicht seine bösen Widersacher durch die Luft geschleudert, sondern eine 6½-Zimmerwohnung in Steinen SZ mit riesigen Schränken und bleischweren Sideboards leergeräumt. «Nach einem derart harten Zügeltag kann man getrost auf eine Einheit im Kraftraum verzichten», sagt der 110-Kilo-Felsen, der im letzten Sommer das Innerschweizerische gewinnen konnte.
Da er genau diese Kombination aus Krafttraining und täglichem Broterwerb suchte, gab der «Adiator» seine Stelle als Logistiker auf und stieg vor drei Monaten als Co-Geschäftsführer der Zügelfirma Hau-Ruck AG ein. Laimbacher: «Seit ich diesen Job ausübe, fühle ich mich so fit wie nie zuvor.»
Ein Training, das Schule macht: Weil Laimbacher in jungen Jahren neben dem Schwingen auch im Bobsport aktiv war (Adi wurde 2002 als Anschieber Junioren-Schweizermeister), gehört Beat Hefti seit einigen Jahren zu seinen Freunden. Und wenn es der Terminkalender des Viererbob-Weltmeisters von 2007 und aktuellen Zweierbob-Europameisters zulässt, greift er Adi beim Zügeln unter die Arme.
Hefti ans Eidgenössische
Auch Hefti betrachtet dies als optimales Training für sein nächstes sportliches Ziel: «Ich habe mich für das Eidgenössische Steinstossen angemeldet. Das Zügeln beansprucht Muskeln, die ich im Kraftraum kaum trainiere. Das Heben von Sofas, Kisten und Schränken ist die perfekte Vorbereitung auf den 83 Kilo schweren Unspunnen-Stein.»
Adi traut seinem Kumpel Beat deshalb am Eidgenössischen den ganz grossen Wurf zu: «Keiner hat so starke Beine wie er. Perfekte Voraussetzungen für einen explosiven Wurf.»