Hier lanciert Moser den entscheidenden Angriff
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Zweiter Kranzfestsieg:Hier lanciert Moser den entscheidenden Angriff

Feiert zweiten Kranzfestsieg
Eidgenossen-Schreck Moser schlägt am Oberaargauischen doppelt zu

Keiner der Eidgenossen triumphiert am Oberaargauischen. Dafür jubelt ein ganz Junger. Der 19-jährige Michael Moser feiert den zweiten Kranzfestsieg seiner Karriere.
Publiziert: 08:07 Uhr
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Aktualisiert: vor 4 Minuten
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Moser feiert den zweiten Kranzfestsieg seiner Karriere.
Foto: keystone-sda.ch

Der Schlussgang

Wiedersehen macht Freude – oder auch nicht. Bernhard Kämpf und Michael Moser greifen schon im 4. Gang zusammen. Moser setzt sich durch. Und auch in der Neuauflage im Schlussgang ist das Resultat das Gleiche. Nach einem etwas vorsichtigen Start, obwohl beide wissen, dass sie das Fest nur gewinnen, wenn sie den Gegner bodigen, wird Moser offensiver. Und kann nach rund der Hälfte der Gangdauer den Eidgenossen zum zweiten Mal an diesem Tag bodigen. Nach dem Triumph beim Emmentalischen letztes Jahr ist es der zweite Kranzfestsieg in der noch jungen Karriere des 19-Jährigen.

Die Siegerstimme

Michael Moser: «Vielleicht war es ein bisschen ein Vorteil, dass ich Kämpf schon im vierten Gang bodigen konnte. Vorher ist mir das nie gelungen. Und so ist es doppelt schön. Den Druck, dass ich als Favorit gehandelt wurde, habe ich nicht gespürt. Ich habe einfach versucht, mein bestes Schwingen zu zeigen und jetzt ist es aufgegangen. Nun gibts eine Pause, mein nächster Einsatz ist am Schwarzsee (22. Juni Anm.d.Red.)»

Die Schlussrangliste

Der Titelverteidiger

Letztes Jahr hat Fabian Staudenmann das Oberaargauische gewonnen. Zur Titelverteidigung tritt er nicht an. Der Grund: Der Berner Teamleader steigt am Montag auf dem Stoos in die Zwilchhosen.

Das Comeback

Bernhard Kämpf bestreitet mit dem Oberaargauischen sein erstes Kranzfest in diesem Jahr. Nachdem sich der zweifache Brünig-Sieger (2015 und 2017) im Winter einer Knie-Operation unterzogen hatte, nahm er Ende März zwar am Jahresschwinget in Thun BE teil. Doch das Fest endete vorzeitig, nach zwei Gängen ging es nicht mehr weiter. Das Knie zwickte, entzündete sich in der Folge und zwang ihn zu einer Pause. Umso beeindruckender ist, was der 36-jährige Routinier in Inkwil BE zeigt. Mit vier Siegen und einer Niederlage zieht er in den Schlussgang ein. Und hat die Chance, das Fest zum zweiten Mal nach 2019 zu gewinnen. Das gelingt nicht. Er wird im Schlussgang aufs Kreuz gelegt.

Der Eidgenossen-Schreck

Michael Moser verkommt immer mehr zum Eidgenossen-Schreck. Egal, welcher dem 19-jährigen Berner Talent vorgesetzt wird, er lässt sich nicht von ihm auf den Rücken legen. Am Mittelländischen stellt er gegen Michael Ledermann und bodigt Severin Schwander, zuvor legt er am Seeländischen mit Fabian Staudenmann und Adrian Walther gleich beide Berner Teamleader kurz nacheinander auf den Rücken. Und in Inkwil? Da gibts gleich dreimal einen Eidgenossen vorgesetzt. Und wieder landet Moser nicht im Sägemehl. Beim Anschwingen gibts einen Gestellten gegen Curdin Orlik. Am Nachmittag trifft Moser dann zum sechsten Mal auf Bernhard Kämpf. Und kann den 36-jährigen Routinier erstmals bezwingen. Die Bilanz davor: zwei Niederlagen und drei Gestellte. Und weils so schön ist, wiederholt er das Kunststück im Schlussgang. Und bezwingt Kämpf gleich noch einmal.

Der erste Kranz

Adrian Schärz zeigt einen starken Morgen. Der 17-Jährige liegt nach drei Gängen in Führung – punktgleich mit den beiden routinierten Eidgenossen Florian Gnägi und Bernhard Kämpf. Er hat den ersten Kranz seiner Karriere im Visier. Nach dem Mittag gerät dieses Unterfangen ins Wanken. Eine Niederlage und ein Gestellter folgen. Und damit droht das gleiche Szenario wie schon beim Mittelländischen. Auch da gewinnt Schärz die ersten drei Gänge, am Nachmittag folgen zwei Niederlagen und ein Gestellter. Und der Kranz entschwindet ihm. Dieses Mal passiert ihm das nicht. Weil er den 6. Gang gewinnt, gibts den ersten Kranz seiner Karriere. Den holen neben Schärz auch Levin Neuenschwander, Ivan Rohrbach und Paxton Grass.

Das lange Warten

Florian Gnägi, Bernhard Kämpf und Adrian Schärz sind nach dem Morgen gleichauf an der Spitze. Auf Remo Käser und Karim Gaber haben sie einen Viertelpunkt und auf Reto Thöni, Curdin Orlik sowie Michael Moser einen halben Punkt Vorsprung. Diese Ausgangslage verspricht nach dem Mittagessen packende Duelle. Nur: Die lassen lange auf sich warten. Da scheinen sie in der Einteilung ganz hitzige Diskussionen zu führen. Erst um 13.45 Uhr, fast zwei Stunden nach Ende des 3. Gangs, wissen die Topklassierten, wer ihr nächster Gegner ist.

Die morgendliche Baisse

Philipp Roth erlebt im 1. Gang ein Déjà-vu. Wie schon am Seeländischen (gestellt) und am Mittelländischen (Niederlage) kann er zum Auftakt nicht gewinnen. Gegen Lars Zaugg gibts einen Gestellten. Die Erlösung folgt im 2. Gang. Dominic Annen legt er platt auf den Rücken – und gewinnt damit erstmals in dieser Saison ein morgendliches Duell. Seine Bilanz davor: sechs Gänge, fünf Gestellte und eine Niederlage. In den restlichen vier Gängen gibts zwei Gestellte und zwei Plattwürfe – damit holt er sich den ersten Kranz in diesem Jahr.

Die kurzfristige Absage

Eigentlich hätte Kilian von Weissenfluh beim Anschwingen mit Sensationsmann Michael Moser zusammengreifen sollen. Es wäre ein Premieren-Duell gewesen. Doch dazu kommt es nicht. Von Weissenfluh sagt seine Teilnahme kurzfristig ab. Die erste Aufgabe für Moser wird dadurch nicht einfacher. Er bekommt es dennoch mit einem Eidgenossen zu tun. Sein Name: Curdin Orlik. Und trotzt ihm einen Gestellten ab.

Den König eingeholt

Florian Gnägi zeigt ein starkes Fest. Der 36-Jährige führt nach drei Gängen. Am Nachmittag kann er nicht mehr ganz daran anknüpfen, er verliert und stellt je einmal. Aber den letzten Kampf gewinnt er und sichert sich so den Kranz. Es ist der 116. seiner Karriere. Damit zieht er mit König Matthias Glarner gleich. Nur neun Schwinger haben noch mehr Kränze zu Hause. Unangefochtener Spitzenreiter ist ein anderer König. Nöldi Forrers Sammlung umfasst 151 Kränze.

Die Bedingungen

Wechselhaftes Wetter in Inkwil. Als sich die Plätze der Arena langsam zu füllen beginnen, regnet es, beim Anschwingen scheint die Sonne. Der Morgen geht mehrheitlich trocken über die Bühne, nur zwischendurch regnet es leicht. Anders am Nachmittag. Kaum hat der 4. Gang begonnen, öffnet Petrus seine Schleusen und es schüttet wie aus Kübeln. Die Schwinger lassen sich davon nicht beirren und auch die Alphornbläser halten für ihren Auftritt tapfer durch. Später wird es zwischenzeitlich wieder trocken, aber der Matsch bleibt.

So gehts weiter

Schon am Pfingstmontag gehts im Sägemehl weiter. Mit dem Stoos-Schwinget findet das erste Bergkranzfest der Saison statt. Zudem steht das Glarner-Bündner Kantonale auf dem Programm.

Das Fest zum Nachlesen

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