Kilian Wenger triumphiert am Berner Kantonalen
Berner König Wenger

Ein Sieg mit Signalwirkung: Kilian Wenger legt erstmals seit 2009 Mättu Sempach auf den Rücken.
Publiziert: 21.07.2013 um 23:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:10 Uhr
Von Dino Kessler

Das erste Mal werden die 7500 Zuschauer in der Arena von Niederscherli gestern kurz nach dem Anschwingen aus der Reserve gelockt: Das als Lebendpreis an der Kette vorgeführte zweijährige Rind «Oranja» büxt bei der Präsentation rund um die fünf Sägemehlringe kurzerhand aus. Nach sechs Bocksprüngen und drei Richtungswechseln wird das Tier von Thomas Sempach gepackt und ruhiggestellt. Bei der zweiten Präsentation am Nachmittag fehlt Oranja dann – aus Sicherheitsgründen.

Im Sägemehl passiert dann Wesentliches: Der König hat sechs Wochen vor dem Eidgenössischen in Burgdorf die sportliche Hackordnung wieder hergestellt: Gegen Mättu Sempach beendet Wenger die Serie der Kämpfe ohne Sieg standesgemäss im Schlussgang. Nach 9:15 Minuten hat Wenger seinen Angstgegner mit Kurz/Fussstich/Nachdrücken erledigt. «Auf Sempach habe ich bis jetzt ja nicht so viel gelegen», sagt King Kilian nach dem wunderbaren Fest in Niederscherli mit einem Augenzwinkern. «Das war jetzt schon mal Zeit.»

Auf dem Weg in den Schlussgang behalten beide Favoriten eine weisse Weste – je ein Gestellter, das kann man ihnen nach­sehen. Wenger zieht den Joker beim Anschwingen, als er gegen den enttäuschenden Gastschwinger Urban Götte (Ausstich verpasst) kein Mittel findet. Sempach fehlt im dritten Gang gegen Simon Anderegg kurz vor dem Nachdrücken der feste Griff. Sempach hatte zuletzt fast vier Wochen pausiert, um für die Vorbereitung auf das Eidgenössische (30. August bis 1. September in Burgdorf) die Energien zu bündeln.

Für Sempachs Manager Roger M. Fuchs ist die Niederlage seines Schützlings kein Unglück: «Vielleicht ist es ja gut so. Das Hauptinteresse liegt die nächsten Wochen sicher bei Wenger, da kann sich Mättu in Ruhe vorbereiten.»

Der König lässt sich allerdings nicht in die Karten blicken: «Mit dem Druck kann ich mittlerweile umgehen. Und nach dem Brünig muss man schon bereit sein. Wenn man bis dahin nicht alles drauf hat, lernt man es bis zum Eidgenössischen nicht mehr.»

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