Darum gehts
- Christian Stucki und Florian Gnägi: Erfolgreiches Schwinger-Duo mit neuen Rollen
- Stucki kehrt für Gnägis letzten Wettkampf in Turnerkluft zurück
- Zusammen haben Stucki und Gnägi 251 Kränze für ihren Verband erkämpft
Diese Bilanz ist in der Geschichte des Schwingsports einzigartig: Christian Stucki (134) und Florian Gnägi (117) haben zusammen für ihren Berner Seeländer-Verband 251 Kränze erkämpft! Dass der «Chrigu» aus Lyss und der «Flöru» aus Aarberg ein aussergewöhnliches Duo darstellen, hat auch der Kemmeriboden-Schwinget am 7. September gezeigt. Der 37-jährige Gnägi hat bei diesem traditionellen Kräftemessen in Schangnau seinen letzten Wettkampf bestritten.
Was hat Stucki getan? Obwohl der König von 2019 seine sportliche Laufbahn im Sommer 2023 für beendet erklärte, ist er zu Ehren von Gnägi mit 40 Lenzen auf dem Buckel noch einmal in den Sägemehlring zurückgekehrt. Stucki hat im Kemmeriboden aber nicht wie in seiner sportlichen Blütezeit mit einem roten Edelweisshemd, sondern in Gnägis weisser Turnerkluft gekämpft. Nach drei Siegen, zwei Gestellten und einer Niederlage hat Stucki deutlich gemacht, dass er definitiv nie mehr ein Schwingfest als Aktiver bestreiten wird.
Seit ein paar Wochen steht allerdings fest, dass Chrigu und Flöru in der kommenden Schwing-Saison als Funktionäre zusammenspannen werden. Gnägi übernimmt beim Seeländer-Verband die Rolle des technischen Leiters und wird somit bei den Kranzfesten im Bernbiet in der Einteilung aktiv sein. Stucki wird Trainingsleiter der «bösen» Seeländer.
Abgang vom SRF
Damit der 44-fache Kranzfestsieger die Equipe um die drei Eidgenossen Philipp Roth sowie Mathieu und Etienne Burger optimal betreuen kann, wird Stucki nicht mehr als Experte beim Schweizer Fernsehen auftreten. «Ich kann nicht auf der TV-Tribüne sitzen, während meine Schützlinge im Sägemehl kämpfen», macht der zweifache Familienvater im Gespräch mit Blick klar.
Der dreifache Schwingerkönig Jörg Abderhalden hat das bis zum letzten Eidgenössischen nicht so eng gesehen. Obwohl der Toggenburger in der letzten Saison die Trainings der Elite in der Nordostschweiz geleitet hat, war er in Mollis dennoch als SRF-Co-Kommentator von Stefan Hofmänner im Einsatz. Nach dem Sieg von «seinem» Armon Orlik hat aber auch Abderhalden seinen Rücktritt als TV-Experte erklärt. Seinen Job als Schiedsrichter beim «Samschtigjass» wird der König aller Schwingerkönige aber weiterhin ausüben.
Und auch Stucki kann sich vorstellen, in anderen Sende-Formaten aufzutreten. «Beim SRF-Schwing-Club könnte ich weiterhin problemlos mitwirken, weil meine Seeländer Athleten während der Aufzeichnung dieser Hintergrundsendung ganz sicher keinen Wettkampf bestreiten.»