Forrer über Hergers Horror-Verletzung
«Ich musste fast kotzen»

Nöldi Forrer (37) holt trotz «Final-Pleite» am Glarner-Bündner-Kantonalen den Kranzrekord! Doch die Verletzung von Matthias Herger schlägt Forrer aufs Gemüt.
Publiziert: 17.05.2016 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:30 Uhr
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Nöldi Forrer zeigt seine imposante Kranzsammlung.
Marcel W. Perren

Forrer fühlt sich trotz Startsieg über den Urner Eidgenossen Andi Imfeld in der Frühphase des Glarner-Bündner-Kantonalen miserabel! Im zweiten Gang trifft der Schwingerkönig auf den Urner Matthias Herger, der sich im Bodenkampf den Ellbogen ausrenkt.

Der Toggenburger zu BLICK: «Der Anblick von Hergers Ellbogen hat mich derart durchgeschüttelt, dass ich fast kotzen musste! Ich wünsche ihm auf diesem Weg von ganzem Herzen gute Besserung.»

Nöldi kann den schrecklichen Vorfall dank dem Zaubertrank eines Fans verarbeiten: «Ein Zuschauer aus dem Bündnerland hat mir ein «Gütterli» mit Notfalltropfen entgegengestreckt – die haben mir echt geholfen.»

Forrer besiegt danach mit Bruno Nötzli einen weiteren Eidgenossen und stellt im vierten Gang Armon Orlik. Im Schlussgang trifft Nöldi erneut auf den Bündner, der vor zwei Wochen das Thurgauer gewinnen konnte. Weil Forrer mit einem Viertelpunkt Rückstand in den «Final» geht, muss er mehr riskieren und wird nach einem Schlungg-Versuch ausgekontert.

Trotz dieser finalen Niederlage darf Nöldi feiern – mit dem Gewinn des 137. Eichenlaubs löst er Hanspeter Pellet als Leader in der ewigen Kranz-Rangliste ab.

Forrer hebt drei Kränze hervor: «Der wertvollste Kranz ist der Königskranz von 2001. Den schmerzlichsten habe ich 2010 erkämpft, als ich mit gerissenem Kreuzband am Eidgenössischen Siebter wurde. Die schönsten Erinnerungen verknüpfe ich aber mit dem eidgenössischen Kranz von 1998. Denn in Bern hat auch mein Bruder Christian seinen ersten eidgenössischen Kranz gewonnen.»

Nödli Forrers wichtigste Kränze

Der erste Kranz

Als Bubenschwinger war Nöldi auf Anhieb erfolgreich, doch der Übertritt zu den Grossen fällt ihm schwerer als erwartet. Und weil er im 19. Lebensjahr immer noch keinen Kranz in seiner Vitrine hat, setzt er sich im Frühling 1996 ein Ultimatum: «Stefan Schönenberger gehörte damals zu meinen besten Kumpels. Er jagte wie ich nach Erfolgen als Bubenschwinger bei den Aktiven dem ersten Eichenlaub hinterher. Im Frühling 1996 haben wir uns deshalb darauf geeinigt, dass wir zurücktreten, falls wir eine weitere Saison ohne Kranz bleiben.»

Schönenberger hängt im darauffolgenden Herbst die Zwilchhosen tatsächlich frustriert und für immer an den Nagel. Forrer nutzt dagegen seine letzte Kranzchance vor Ablauf des Ultimatums – beim NOS in Schwanden GL sichert er sich mit einem Sieg über den damals stärker eingestuften Appenzeller Roman Eisenhut das Eichenlaub, welches diese aussergewöhnliche Laufbahn rettet.

Der brüderlichste Kranz

Zwei Jahre nach dem ersten und gleichzeitig karriererettenden Eichenlaubgewinn in Schwanden, gewinnt Nöldi anlässlich von seiner ersten Eidgenössischen in Bern ein Kranz, den er als «das speziellste Exemplar in meiner Sammlung» bezeichnet: «In Bern 1998 habe nicht nur ich meinen ersten eidgenössischen Kranz gewonnen, auch mein älterer Bruder Christian wurde damals im erlauchten Kreis der Eidgenossen aufgenommen. Damit ging für uns beide ein Bubentraum in Erfüllung.»

Der süss-saure Kranz

Am 26. August 2001 erobert Forrer am Eidgenössischen in Nyon den Schwinger-Thron und wird mit dem wertvollsten Kranz gekrönt. Nöldi versprüht in diesen Stunden aber nicht nur ein süsses Lächeln, körperliche Schmerzen und das Resultat von seinem Bruder Christian stossen ihm sauer auf. «Nachdem fünften Gang konnte ich wegen meinem lädierten Knie kaum noch laufen und im Schlussgang habe ich gegen Jörg Abderhalden eine Rippe gebrochen. Aber am meisten hat mir weh getan, dass Bruder Chrigel wegen einer Niederlage im achten Gang seinen zweiten Eidgenössischen Kranz verpasst hat. Ich hätte in diesem Moment den Königstitel wohl zurückgegeben, wenn mein Bruder dadurch doch noch zu einer weiteren Eidgenössischen Auszeichnung gekommen wäre.»

Der härteste Kranz

Dass Forrer ein heroischer Kämpfer ist, zeigt sich ganz besonders in der Saison 2010. Im Frühling reisst er sich anlässlich vom St. Galler-Kantonalen im Zweikampf mit dem Thurgauer Eidgenossen Manuel Strupler das hintere Kreuzband am linken Knie. Trotzdem geht der Käsermeister gut drei Monate später beim Eidgenössischen in Frauenfeld an den Start und sichert sich mit einem Sieg gegen den zähen Zuger Alois Schillig den siebten Schlussrang und den fünften Eidgenössischen Kranz.

Der exotischste Kranz

Ganz besondere Erinnerungen verknüpft der Vater der vierjährigen Tochter Maila auch mit einem Lorbeergeflecht, welches vom eidgenössischen Verband nicht anerkannt wird. «Im September 2002 habe ich ein denkwürdiges Schwingfest in Kalifornien bestritten. Weil neben mir noch viele andere Böse an dieser Schwingerreise in die USA teilgenommen haben, avancierte dieser Wettkampf zu einem der härtesten meiner Karriere. Mit Thomas Zindel, Christian Dick, Jörg Käser und Dani Lüthi habe ich auf dem Weg in den Schlussgang vier eidgenössische Kranzschwinger besiegt. Im letzten Kampf habe ich noch einmal gegen den damals sehr starken Solothurner Zindel gewonnen.»

Der erste Kranz

Als Bubenschwinger war Nöldi auf Anhieb erfolgreich, doch der Übertritt zu den Grossen fällt ihm schwerer als erwartet. Und weil er im 19. Lebensjahr immer noch keinen Kranz in seiner Vitrine hat, setzt er sich im Frühling 1996 ein Ultimatum: «Stefan Schönenberger gehörte damals zu meinen besten Kumpels. Er jagte wie ich nach Erfolgen als Bubenschwinger bei den Aktiven dem ersten Eichenlaub hinterher. Im Frühling 1996 haben wir uns deshalb darauf geeinigt, dass wir zurücktreten, falls wir eine weitere Saison ohne Kranz bleiben.»

Schönenberger hängt im darauffolgenden Herbst die Zwilchhosen tatsächlich frustriert und für immer an den Nagel. Forrer nutzt dagegen seine letzte Kranzchance vor Ablauf des Ultimatums – beim NOS in Schwanden GL sichert er sich mit einem Sieg über den damals stärker eingestuften Appenzeller Roman Eisenhut das Eichenlaub, welches diese aussergewöhnliche Laufbahn rettet.

Der brüderlichste Kranz

Zwei Jahre nach dem ersten und gleichzeitig karriererettenden Eichenlaubgewinn in Schwanden, gewinnt Nöldi anlässlich von seiner ersten Eidgenössischen in Bern ein Kranz, den er als «das speziellste Exemplar in meiner Sammlung» bezeichnet: «In Bern 1998 habe nicht nur ich meinen ersten eidgenössischen Kranz gewonnen, auch mein älterer Bruder Christian wurde damals im erlauchten Kreis der Eidgenossen aufgenommen. Damit ging für uns beide ein Bubentraum in Erfüllung.»

Der süss-saure Kranz

Am 26. August 2001 erobert Forrer am Eidgenössischen in Nyon den Schwinger-Thron und wird mit dem wertvollsten Kranz gekrönt. Nöldi versprüht in diesen Stunden aber nicht nur ein süsses Lächeln, körperliche Schmerzen und das Resultat von seinem Bruder Christian stossen ihm sauer auf. «Nachdem fünften Gang konnte ich wegen meinem lädierten Knie kaum noch laufen und im Schlussgang habe ich gegen Jörg Abderhalden eine Rippe gebrochen. Aber am meisten hat mir weh getan, dass Bruder Chrigel wegen einer Niederlage im achten Gang seinen zweiten Eidgenössischen Kranz verpasst hat. Ich hätte in diesem Moment den Königstitel wohl zurückgegeben, wenn mein Bruder dadurch doch noch zu einer weiteren Eidgenössischen Auszeichnung gekommen wäre.»

Der härteste Kranz

Dass Forrer ein heroischer Kämpfer ist, zeigt sich ganz besonders in der Saison 2010. Im Frühling reisst er sich anlässlich vom St. Galler-Kantonalen im Zweikampf mit dem Thurgauer Eidgenossen Manuel Strupler das hintere Kreuzband am linken Knie. Trotzdem geht der Käsermeister gut drei Monate später beim Eidgenössischen in Frauenfeld an den Start und sichert sich mit einem Sieg gegen den zähen Zuger Alois Schillig den siebten Schlussrang und den fünften Eidgenössischen Kranz.

Der exotischste Kranz

Ganz besondere Erinnerungen verknüpft der Vater der vierjährigen Tochter Maila auch mit einem Lorbeergeflecht, welches vom eidgenössischen Verband nicht anerkannt wird. «Im September 2002 habe ich ein denkwürdiges Schwingfest in Kalifornien bestritten. Weil neben mir noch viele andere Böse an dieser Schwingerreise in die USA teilgenommen haben, avancierte dieser Wettkampf zu einem der härtesten meiner Karriere. Mit Thomas Zindel, Christian Dick, Jörg Käser und Dani Lüthi habe ich auf dem Weg in den Schlussgang vier eidgenössische Kranzschwinger besiegt. Im letzten Kampf habe ich noch einmal gegen den damals sehr starken Solothurner Zindel gewonnen.»

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