Favoriten Sempach und Gisler gebodigt
Favoriten Sempach und Gisler gebodigt

Top-Favorit Sempach wird gleich zweimal ausgekontert. Und Bieri meldet sich im Königs-Rennen zurück!
Publiziert: 05.08.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 04:54 Uhr
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Christoph Bieri jubelt über seinen Festsieg am Nordwestschweizerischen.
Foto: EQ
Von Marcel W. Perren und Wolfgang Rytz

Als Eugen Hasler, der  Technische Leiter der Innerschweizer, letzte Woche laut darüber nachdachte, dass er am Eidgenössischen mit den Südwest-, Nordost- und Nordwestschweizern eine Allianz gegen die übermächtig anmutenden Berner schmieden möchte, schüttelte NWS-General Stefan Strebel den Kopf: «Wir werden uns in Burgdorf mit keinem anderen Teilverband verbünden, schliesslich haben wir mit Bruno Gisler und Christoph Bieri zwei Top-Leute, die im Alleingang in den Schlussgang kommen können.»

Einige Experten haben diese Aussage als arrogant und naiv abgekanzelt. Doch das gestrige Nordwestschweizerische gibt Strebel recht. Weil der Berner Überschwinger Matthias Sempach in Allschwil BL beim Anschwingen gegen Gisler und im fünften Gang gegen Bieri unter die Räder kommt, kommt es im Schlussgang zu einem Duell unter Nordwestschweizern. Und hier setzt sich zur Zvieri-Zeit nicht der überragende ISV- und Weissenstein-Sieger Gisler, sondern Bieri durch, der in dieser Saison viele Tiefschläge in Kauf nehmen musste. Nachdem  sich der Aargauer im März am Daumen verletzt hatte, riss er sich am Luzerner Kantonalen ein Band am Fussgelenk an.

Bieri triumphierte zwar trotz dieses Handicaps am Aargauer Kantonalen. Doch weil danach auch noch Probleme mit der Leiste hinzukamen, ging der 118-Kilo-Brocken auf dem Stoos und am ISV ohne Kranz nach Hause.

Darum darf die Tatsache, dass Bieri nun seinen NWS-Sieg vom Vorjahr wiederholt hat, als echte Überraschung bezeichnet werden. Zumal er nach wie vor nicht ganz fit ist: «Ich spüre meine Blessuren immer noch, aber zum Glück habe ich in der Zwischenzeit gelernt, wie ich mit diesen Handicaps schwingen muss.»

Ursprünglich hat der gelernte Lastwagenmechaniker zwei Wochen vor dem Eidgenössischen den Start auf der Schwäg-alp geplant. Doch jetzt erklärt er Forfait: «Weil ich mit dem Gefühl dieses Siegs nach Burgdorf fahren will, werde ich erst dort wieder antreten.»

Bieri hebt aber trotz dieses super Gefühls nicht ab: «Obwohl ich Sempach und Gisler habe besiegen können, sind beide in meinen Augen immer noch die heisseren Anwärter auf die Königs-Krone, als ich das bin.»

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