Fabian Staudenmann
Als Bub deutete beim Berner noch nichts auf eine grosse Sportlerkarriere hin. «Er konnte keine einzige Liegestütze!», erinnert sich Stefan Riesen, sein erster Athletiktrainer. Nach einiger Zeit im Skiklub fand er durch den Königstitel von Kilian Wenger 2010 in Frauenfeld – wie so viele andere auch – zum Schwingsport. Sein Grossvater war einst ein Spitzenlangläufer. Richtig fit wurde Staudenmann durch den ehemaligen Triathleten Stefan Riesen. Dieser absolvierte unzählige Trainingseinheiten mit dem Teenager aus Guggisberg. Mittlerweile schwitzt er bei König Matthias Glarner und gehört körperlich zu den stärksten Schwingern.
Nick Alpiger
Als Kind wollte Alpiger um jeden Preis auffallen. Als jüngster von drei Brüdern musste er sich schliesslich irgendwie Gehör verschaffen. Ins Rampenlicht schaffte er es durch den Schwingsport. Doch bis er zu den stärksten Nordwestschweizern gehörte, musste Alpiger einige bittere Momente überstehen. So zum Beispiel am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag 2012 in Hasle LU. «Ich hatte ein sehr gutes Jahr», erinnert sich Alpiger. Doch am Tag X klappte es nicht wie gewünscht. Das Duell um den Zweig verlor er. «Danach wollte ich alles hinschmeissen. Ich sagte mir, dass es so keinen Sinn macht.» Ein paar Tage später wandelte er die negativen Emotionen in positive Energie um. Ganz nach dem Motto: «Jetzt erst recht!» Alpiger trainierte noch mehr und schaffte den Anschluss an die Besten seines Jahrgangs.
Adrian Walther
Schon als Kind war der Sieger des diesjährigen Emmentalischen Schwingfests sehr ehrgeizig. «Ich konnte schlecht verlieren. Wenn es bei Brettspielen nicht nach Wunsch lief, verliess ich auch schon mal den Tisch», erzählt der Berner. Mit Niederlagen umzugehen, lernte er während seiner Zeit bei den Jungschwingern. Obwohl Walther bereits als Teenager sehr gross war, fehlte ihm die Masse. Der Architekturstudent gewann nur 30 Zweige. Zum Vergleich: Andere sicherten sich über 100 Auszeichnungen. «Schwingen genoss nicht immer die oberste Priorität. Zwischen den Gängen spielten wir Fussball. Manchmal hast du dich darauf fast mehr gefreut.»
Domenic Schneider
An eine Episode aus seiner Jungschwingerzeit kann sich Schneider besonders gut erinnern. Das «Missgeschick» ist ihm an einem der grössten Schwingfeste passiert. «Ich habe mich nach dem fünften Gang hingelegt und bin eingeschlafen. Nachdem mich der Trainer geweckt hatte, musste ich direkt auf den Platz.» Für eine Vorbereitung blieb keine Zeit. Ausgerechnet dieses Mal bodigte er seinen Gegner, gegen den er zuvor nie gewinnen konnte. «Das musste wohl genau so sein.» Während der Zeit als Jungschwinger war sein Bruder Mario stärker. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Anlaufschwierigkeiten hatte Schneider auch in der Schule. «Das Französisch war besonders schlimm!» Während der Lehre zum Zimmermann lief das Lernen bereits besser. Seine Berufung fand Schneider schliesslich in der Landwirtschaft.
Werner Schlegel
Aufgewachsen ist der Toggenburger auf einem Bauernhof in Hemberg. Nebst seiner Liebe zu Kühen entwickelte er bald einmal eine Leidenschaft für den Schwingsport. Sein Vater hat fünf Kantonal-Kränze gewonnen. «Da auch meine Brüder geschwungen haben, meldete ich mich mit vier Jahren für mein erstes Training an», erzählt Schlegel. Es gefiel ihm derart gut, dass er tief in die Trickkiste griff: «Offiziell darf man ja erst ab dem achten Lebensjahr ein Buben-Schwingfest bestreiten. Ich habe meinen ersten Wettkampf aber bereits mit sechs Jahren bestritten, weil ich einen falschen Jahrgang angegeben habe.» Mittlerweile kann er niemanden mehr täuschen. Dafür ist der Sieger des letztjährigen Schwarzsee-Schwingets zu bekannt.
Joel Strebel
Der Freiämter hat eine bemerkenswerte körperliche Entwicklung hinter sich. «Als Kind war ich gross und dünn», erzählt Strebel. Heute bringt der 1,92-Meter-Mann rund 125 Kilo auf die Waage. Weil er früher körperlich oft unterlegen war, musste er technisch besser sein als andere. «So konnte ich auch Gegner bezwingen, die kräftiger waren als ich.» Um seine Gegner bei den Jungschwingern besser einschätzen zu können, schaute Strebel ihnen jeweils ganz genau auf die Füsse. «Wenn einer Künzli-Schuhe trug und die schon abgenutzt waren, wusste ich: Der ist schon länger dabei.» Seine Taktik passte er entsprechend an.