Eidgenosse Christian Schuler hat in Schwyz Heimvorteil
«Die 100 Kränze sind ein Ziel»

Routinier Christian Schuler will diese Saison den fünften Eidgenössischen Kranz. Beim Schwyzer Kantonalen gehört er zu den Favoriten – und freut sich riesig auf einen bekannten Schwingplatz.
Publiziert: 18.05.2019 um 20:52 Uhr
1/7
Routinier Christian Schuler will diese Saison den fünften Eidgenössischen Kranz.
Foto: Sven Thomann
Emanuel Gisi

Den Weg zum nächsten Kranzfest würde Christian Schuler wohl auch mit verbundenen Augen finden: Das Schwyzer Kantonale steigt in Bennau, einen kräftigen Steinwurf von dem Ort entfernt, an dem er früher viel Zeit verbracht hat. «Es sind vielleicht hundert Meter vom Festgelände zum Haus meiner Grosseltern», sagt der vierfache Eidgenosse aus dem Kanton Schwyz. «Ich freue mich riesig darauf. Mein Onkel Markus Bisig, der gleichzeitig auch mein Trainer ist, wohnt immer noch da. Am Schwingplatz wird es nicht liegen, wenn es mir nicht laufen sollte.»

Das Fest mit dem Heimvorteil kommt für Schuler zur richtigen Zeit. Beim Kranzfest-Auftakt letzten Sonntag in Bürglen hatte er hart zu kämpfen. Gegen Marcel Bieri und Joel Ambühl blieb der 31-jährige Routinier gleich gegen zwei Teilverbandskranzer ohne Sieg – die beiden Start-Gänge endeten in einem Gestellten. Die Spritzigkeit schien dem Eidgenossen beim Urner Kantonalen noch abzugehen. Immerhin reichte es am Schluss zum Kranz, dem 89. in seiner Karriere.

Ringt er so früh in der Eidgenössischen-Saison um seine Form? «Ich bin gut beisammen, fühle mich körperlich ausgezeichnet», sagt der 31-Jährige. «Das Schwingen hat mich gelehrt, dass man nichts erzwingen kann, dass man nicht planen kann. Ausser an sich glauben und weitermachen, bis es zu laufen beginnt.»

In zwei Jahren im Hunderter-Klub

Mit dem Eidgenössischen hat Schuler noch eine Rechnung offen: Vor drei Jahren zeigte er starke acht Gänge, war aber als einziger Innerschweizer in den vorderen Regionen auf verlorenem Posten und wurde schliesslich Vierter. «Ich will einfach meine beste Leistung zeigen», sagt er mit Blick aufs ESAF Ende August in Zug. «Wir haben wieder eine starke Mannschaft zusammen.»  Mittlerweile 31-Jährig, wird er dieser nicht mehr ewig angehören – auch wenn Schuler nicht verraten will, wann Schluss mit Schwingen sein soll. «Im Moment fühle ich mich fit, mir tut am Morgen nicht mehr weh, als mit 25 Jahren.» Und er sagt: «Die 100 Kränze sind ein Ziel.»

Kann er sein Niveau halten, heisst das: In zwei Jahren sollte die Aufnahme in den Hunderter-Klub zu bewerkstelligen sein. Ein Weilchen wird Schuler dem Sägemehl also noch erhalten bleiben – zumal er auch als mittlerweile zweifacher Vater nicht auf sein geliebtes Hobby Fischen verzichten muss. Im Gegenteil: Er hat einen jungen Mit-Fischer gefunden. «Mein vierjähriger Sohn Dario kommt mittlerweile ab und zu und will fischen gehen», erzählt Schuler. «Gefangen haben wir beim letzten Mal nichts. Aber das auch ist nicht das wichtigste.»

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?