Die bösesten Soldaten der Schweiz
Jetzt kann auch Käser perfekt grüssen

Als Buben sind sie sich erstmals im Sägemehl begegnet. Jetzt sind die Schwinger Joel Wicki und Remo Käser in der RS zu richtigen Männern herangereift.
Publiziert: 15.03.2017 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:32 Uhr
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Februar 2017: Nach der Grundausbildung hat auch Schwinger Käser den korrekten militärischen Gruss gelernt.
Foto: Key
Marcel W. Perren (Text) und Pius Koller (Fotos)

Und das soll ein echter Eidgenosse sein? Eingefleischte Militaristen schütteln den Kopf, als sie am 31. Oktober 2016 die ersten Fotos von Rekrut Remo ­Käser (20) zu Gesicht bekommen.

Während YB-Talent Denis Zakaria beim ersten Appell der Spitzensportler-Rekrutenschule seinen Vorgesetzten richtig vaterländisch grüsst, erinnert Spitzenschwinger Käser neben dem Nati-Kicker eher an eine Lachnummer aus dem Kult-Film «HD Läppli».

Käser hält seine ausgestreckte Hand nicht an die rechte, sondern an die linke Schläfe. Dieses Bild löst in den sozialen Netzwerken Kommentare wie «peinlich» oder «eines Eidgenossen nicht würdig» aus.

Doch in der Zwischenzeit hat sich «Remo Läppli» zum perfekt ausgebildeten Sportsoldaten Käser entwickelt. Dasselbe trifft auf seinen bösen Kumpel Joel Wicki (20) zu. Der Berner Käser und der Entlebucher Wicki sind in diesem Jahrgang die einzigen Schwinger in der Sportler-RS in Magglingen BE.

Logisch, dass die beiden das Zimmer teilen. «Obwohl wir bereits als ­Buben gegeneinander im Sägemehlring angetreten sind, hatten wir privat bis zum ersten RS-Tag kaum Kontakt. Aber jetzt sind wir sehr gute Kollegen», erzählt Käser. Wicki nickt: «Ja, die letzten Wochen haben extrem viel Freude gemacht.»

Dabei ist Joel mit ziemlich miesen Gefühlen eingerückt: «Ich habe mir kurz vor dem Eidgenössischen auf der Schwägalp den Unterschenkel gebrochen, deshalb habe ich ein paarmal Tränen vergossen. Doch jetzt kann ich sagen, dass die RS das Beste war, was mir in dieser ­Situation passieren konnte.»

Der Baumaschinenmechaniker begründet: «Nach der militärischen Grundausbildung konnte ich mich hier voll auf das Aufbautraining konzentrieren. Und weil mit Glarner, Sempach und Wenger auch noch drei Könige in Magglingen im WK waren, hatten Remo und ich hier wirklich die stärksten Trainingspartner, die man sich wünschen kann.»

Wicki hat vom RS-Training derart profitiert, dass er vergangenen Sonntag beim stark besetzten Hallenschwinget in Sarnen sein Comeback gab. Mit Rang 2.

Nächsten Samstag werden Käser und Wicki aus der RS entlassen. Sie werden sich aber schon bald im Zivil-Tenue wiedersehen. «Joel wird mich im April ins Höhentraining nach Sölden begleiten. Und am 21. Mai werde ich als Gast beim Luzerner Kantonalen in Malters antreten», sagt Käser.

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