Das gibts im Schwingen eigentlich nicht
Pfiffe am Weissenstein für Dani Bösch

Unspunnen-Sieger Dani Bösch erlebt auf dem Weissenstein eine regelrechte Demütigung.
Publiziert: 20.07.2014 um 11:38 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:45 Uhr
Von Marcel W. Perren

Der legendäre Platzsprecher Dagobert Cahannes gibt den Tarif seit vielen Jahren bei jedem grossen Schwingfest bekannt: «Zuschauer, die einen Sportler auspfeifen wollen, sollen ins Fussballstadion gehen.»

Bis gestern haben sich die Schwinger-Fans in den meisten Fällen an diese Regel gehalten. Doch beim Anschwingen zwischen Matthias Sempach und Dani Bösch platzt sogar den fairsten Eidgenossen der Kragen: Weil Bösch anfänglich bei jedem Angriff des bösen Berners aus den Griffen rausgeht und an den Platzrand flüchtet, wird er mit Pfiffen bestraft.

Diese verfehlen ihre Wirkung nicht: Bösch stellt sich nach der Höchststrafe vom Publikum dem Kampf und wird prompt mit einem gewaltigen Kurz plattgemacht.

Der 130-Kilo-Brocken aus dem Kanton St. Gallen bleibt auch danach den Beweis schuldig, dass er auch ohne Unterstützung der Einteiler in der Nordostschweiz ein Siegschwinger ist: Gegen Florian Gnägi und Matthias Siegentaler schauen für den NOS-, St.Galler-, Zürcher- und Bündner-Glarner-Triumphator nur Gestellte hinaus. Somit muss Bösch den Weissenstein ohne Kranz verlassen.

Eine weitere tolle Leistung liefert dafür der 16-jährige Thurgauer Sämi Giger: Er verliert gegen Kilian Wenger nur knapp und belegt in der Endabrechnung den fünften Rang.

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