Danke Karl,
dass du mich geformt und geschliffen hast, dass du hart und kritisch in der Analyse warst, aber auch emotional und weichherzig, wenn junge Athleten aus dem Nichts auf der grossen Bühne landeten und riskierten, auf der glatten Unterlage auszurutschen.
Danke, dass du das Mikrophon nur zaghaft aus der Hand gegeben hast und den Finger immer bereit auf dem Knopf hieltest. Damit hast du nicht nur mich, sondern viele Unerfahrene, vor zu viel und vor allem belanglosem Plaudern bewahrt.
Danke Karl, dass du es verstanden hast, den Sport und den Menschen immer in den Vordergrund zu stellen, vor allen publizistischen Neuigkeiten und vor allen internen Hintergrundgeschichten.
Wir alle, Sportler und Offizielle haben immer mit Respekt zu dir hochgeschaut. Die Sportfans haben jahrelang deiner Stimme zugehört und sind dem Sport, deren Protagonisten, dank deiner Kompetenz, deiner Begeisterungsfähigkeit und deiner sportlichen Fairness, näher gekommen.
Halbherzigkeiten gab es für dich nie. Entweder richtig oder gar nicht. Du hast viele Entscheide in deinem Leben getroffen, immer und das auch zum Schluss mit letzter Konsequenz. Dafür bewundere ich dich, bin aber gleichzeitig traurig: Ich habe den väterlichen Begleiter meiner Sportkarriere verloren.