Marlen Reusser kürt sich in Kigali zur Weltmeisterin
0:30
Vollerings Zeit reicht nicht:Marlen Reusser kürt sich in Kigali zur Weltmeisterin

Zum Schweizer Gold-Coup
Diesen Schatz hat sich Reusser verdient

Marlen Reusser gewinnt Gold im Zeitfahren. Ihr Erfolg ist nicht nur sportlich beeindruckend, sondern auch aufgrund ihrer positiven Einstellung bemerkenswert, findet Rad-Reporter Mathias Germann.
Publiziert: 17:01 Uhr
|
Aktualisiert: 17:05 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Marlen Reusser musste viel wegstecken, nun ist sie Weltmeisterin.
Foto: IMAGO/SW Pix

Darum gehts

  • Marlen Reusser gewinnt Zeitfahr-WM-Titel und trägt nun das Regenbogentrikot
  • Reussers Einstellung: Radsport wichtig, aber nicht weltbewegend
  • 2024 verpasste sie wegen Long Covid Olympia und Heim-WM
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_485.JPG
Mathias GermannReporter Sport

Blau, Rot, Schwarz, Gelb und Grün. Endlich hat Marlen Reusser das Regenbogentrikot, das im Radsport die Welt bedeutet. Sie ist Weltmeisterin im Zeitfahren. Historisch, grandios, genial. Eine knappe Woche nach Ditaji Kambundji über 100 Meter Hürden darf sich die Sport-Schweiz erneute über eine neue Weltmeisterin freuen.

Es gibt wohl kein Mensch, der Reusser diesen Triumph nicht gönnt. Einerseits, weil sie oft knapp an Zeitfahr-Gold vorbeigeschrammt ist, vor allem aber, weil sie äusserst freundlich, fair und hilfsbereit ist. Fakt ist aber auch – und das ist vielleicht entscheidend: Reusser strebte das Regenbogentrikot zwar lange an, jagte ihm aber nicht verbissen nach. Immer wieder betont sie, dass es Wichtigeres im Leben gibt und der Radsport zwar eine grosse Liebe, aber nicht weltbewegend sei. 

Dank dieser Einstellung steckte sie, zwei besondere Rückschläge weg. Beim WM-Zeitfahren 2023 gab sie mitten im Rennen auf. «Als der Moment kam, in dem ich hätte anziehen sollen, hatte ich keinen Bock», sagte sie. Diese Aussage flog Reusser um die Ohren. Dabei war sie einfach ehrlich. Während körperliche Probleme in der Öffentlichkeit meist auf Akzeptanz stossen, sind mentale Schwierigkeiten – Reusser war psychisch erschöpft – immer noch oft ein Tabu.

Auch das Seuchen-Jahr 2024, als Reusser wegen Long Covid Olympia und Heim-WM verpasste, machte sie nicht kaputt. Im Gegenteil. Sie bangte um ihre Karriere, freute sich aber umso mehr über ihre Rückkehr.

Reusser hat den Schatz am Ende des Regenbogens gefunden. Er ist mehr als nur verdient.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen