Yates siegt solo bei Bergetappe
Healy löst Pogacar als Leader ab

Bei der Tour de France gibt es einen Führungswechsel. Der Ire Ben Healy übernimmt nach der 10. Etappe das Maillot jaune von Tadej Pogacar. Simon Yates gewinnt die Etappe am französischen Nationalfeiertag.
Publiziert: 14.07.2025 um 18:24 Uhr
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Aktualisiert: 14.07.2025 um 22:27 Uhr
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Der Ire Ben Healy fährt vor dem ersten Ruhetag der 112. Tour de France ins gelbe Leadertrikot.
Foto: Christophe Petit Tesson
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Mit fast 4500 Höhenmetern und acht Bergwertungen ist die 10. Etappe am französischen Nationalfeiertag wie gemacht für einen grossen Schlagabtausch zwischen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard. Doch dazu kommt es nicht. Nach einem Nichtangriffspakt im Zentralmassiv reichen sich der slowenische Vorjahressieger und sein dänischer Herausforderer kurz vor der Ziellinie die Hände - da war der grosse Coup des kleinen Ausreisser-Königs Ben Healy schon perfekt.

«Das ist ein Märchen. Hätte mir das vorher einer erzählt, ich hätte es nicht geglaubt. Das ist unglaublich», sagt Healy, nachdem er als erster Ire seit Stephen Roche vor 38 Jahren das Gelbe Trikot bei der Tour de France erobert. «Das sind verrückte Fussstapfen, in die ich trete. Ich bin super stolz», ergänzt Healy.

Etappensieg ein Traum, Gelb ein Bonus

Healy hat das Ziel auf dem Puy de Sancy als Dritter passiert. Danach erlebt er vor einem grossen Bildschirm umringt von zahlreichen Kamerateams bange Sekunden. Denn Pogacar hat im gut 3 km langen Schlussanstieg noch einmal eine erfolglose Attacke gegen Vingegaard gestartet. Dann lässt es der Weltmeister aber bleiben und rollt mit Vingegaard 4:51 Minuten hinter dem britischen Tagessieger Simon Yates über die Ziellinie.

Während sich Yates, der im Mai am Giro d'Italia zum zweiten Mal nach der Vuelta 2018 bei einer dreiwöchige Rundfahrt triumphiert hat, über seinen dritten Etappenerfolg an der Tour de France freut, kann es Pogacar verschmerzen, das gelbe Leadertrikot zum zweiten Mal in dieser Tour verloren zu haben. Das erspart seinem Team UAE Emirates ein wenig Arbeit und ihm ein wenig Stress bei all den Zeremonien – zumindest vorerst.

Derweil nutzt Healy das verhältnismässig gemächliche Tempo der Favoriten zu seinem grossen Tag. «Der Etappensieg war der Traum, Gelb ist der Bonus», sagt der Ire, der bereits die 6. Etappe gewonnen hat. In der Gesamtwertung liegt Healy vor dem ersten Ruhetag 29 Sekunden vor Pogacar, dahinter folgen Remco Evenepoel (1:29 Minuten zurück) und Vingegaard (1:46).

Seit 2017 kein Heimsieg am Fête Nationale

Am französischen Nationalfeiertag legen sich traditionell die einheimischen Fahrer ins Zeug. Mehrere Franzosen gehören einer grösseren Ausreissergruppe an. Am Ende geht die Grande Nation wie immer seit 2017 am Fête Nationale leer aus. Immerhin können die Franzosen die Eroberung des Bergtrikots von Lenny Martinez bejubeln.

Für den Australier Michael Storer vom Schweizer Team Tudor springt nach seinem 3. Platz in der 6. Etappe mit Rang 5 ein weiteres Topergebnis raus. Der Schweizer Meister Mauro Schmid, der lange Teil der grossen Fluchtgruppe ist, erreich das Ziel mit über 17 Minuten Rückstand als 64.

Am Dienstag geniesst das Peloton den ersten Ruhetag, bevor die 112. Frankreich-Rundfahrt am Mittwoch mit einer Flachetappe rund um Toulouse fortgesetzt wird. Ab Donnerstag geht es in die Pyrenäen.

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