Der Mann ist ein Phänomen auf zwei Rädern.
Im August 2018 schnappt sich Mathieu van der Poel an der Strassen-EM in Glasgow die Silbermedaille. Sechs Wochen später überzeugt der Holländer im Matsch von Graubünden, staubt an der Mountainbike-WM auf der Lenzerheide hinter unserem Gold-Nino Bronze ab. Und auch Rad-Quer kann van der Poel: In Dänemark kürt er sich im Februar zum Weltmeister.
Sein neuster Streich landet der Holländer am Sonntag auf der Strasse. Das Multitalent auf zwei Rädern triumphiert sensationell am Amstel Gold Race. Und das bei seiner ersten Teilnahme überhaupt. Es ist der erste holländische Sieg seit 2001. Kein Wunder, liegen ihm die Niederlande, per se ein sportbegeistertes Volk, zu Füssen.
Nicht nur der Sieg von van der Poel gibt zu reden, sondern vor allem die Art und Weise. Denn so einen irren Schlussspurt wie am Sonntag in der Nähe von Maastricht hat die Radsport-Welt schon lange nicht mehr gesehen!
Auf der Flame Rouge duelliert sich eigentlich ein Trio um den Sieg. Es folgt ein taktisches Geplänkel. So wittert der eigentlich schon geschlagene van der Poel doch noch seine Chance. Schaut einmal nach links, einmal nach rechts, fährt dann mir nichts dir nichts die Lücke zu. Mehr noch, mit einem Affenzahn zieht van der Poel an allen vorbei und siegt sensationell. Schon beim Überqueren der Ziellinie kanns der Rad-Jungspund kaum fassen, schüttelt ungläubig den Kopf, sinkt danach auf den Asphalt nieder.
Holland hat einen neuen Rad-Helden, erste Vergleiche mit Eddy Merckx sind in der flämischen Presse schon gefallen. Fortsetzung folgt. (rab)