Wird er unser 4. Rad-Weltmeister?
Cancellara: «Ich kann gewinnen!»

Weil die Teamarbeit entscheidet, kündigt Fabian Cancellara die Goldmedaille nicht an. Aber er will sie.
Publiziert: 28.09.2013 um 20:11 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:49 Uhr
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Florenz 2013: Cancellara passiert während des Zeitfahrens am Mittwoch die Kathedrale Santa Maria del Fiore.
Foto: foto-net
Von Hans-Peter Hildbrand aus Florenz

Nach der Bronzemedaille im Zeitfahren am Mittwoch versteckt sich Cancellara (32) nicht im komfortablen Hotelzimmer. Am Donnerstag trainiert er sechs Stunden. «Ich hatte das achtköpfige Team um mich», sagt der Berner «Das ist für mich wichtig, das bringt mich noch einen Tritt vorwärts.»

Gestern Nachmittag ist dann die Familie an der Reihe – andere Gedanken bei einem Bummel durch Montecatini Terme.

Die Schweizer Nationalmannschaft ist für das WM-Rennen am Sonntag (SRF 2, live ab 14.50 Uhr) bereit. Cancellara spricht von der stärksten Mannschaft – mit ihm als Leader sowie Mat­hias Frank (26) und Martin Elmiger (35) als Captains. «Unser Coach Luca Guercilena gibt eine starke Linie durch», erzählt Cancellara. «Das brauche ich, das brauchen wir alle.»

Hoffen auf den Regen

Das Rennen über die 272 km mit den brutalen Steigungen Fiesole (4,3 km lang, maximal 9 Prozent) und der Via Salvati (600 m lang, 18 Prozent) wird extrem hart. «Auf dieser Strecke kannst du dich kaum erholen», sagt Cancellara. «Es geht hier darum, Energie zu sparen. Wir werden als Team kompakt vorne fahren. Und wenn es – wie die Prognosen sagen – regnet, macht uns das noch stärker. Das Wetter wird dann der grösste Schlüssel zum Erfolg.»

Guercilena will wie an den Olympischen Spielen in London das perfekte Rennen orchestrieren. «Wir werden agieren und kontrollieren.» Mehr verrät er nicht. Auch Cancellara lässt sich nicht zu früheren Aussagen wie «Ich werde gewinnen» oder «Alles andere als Gold ist eine Schlappe» hinreissen. Nur so viel: «Ich will am Sonntag gewinnen, das ist kein Geheimnis. Aber ich weiss, dass sehr viel passieren kann.»

Cancellara kann diese Strecke nicht mit anderen WM-­Rennen vergleichen. «Sie ist mit einer über 100 km langen Anfahrt auf den Parcours einzigartig. Die 160 km auf den zehn Runden sind ein ständiges Auf und Ab.»

Es gehe in diesem WM-Rennen auch darum, keine Fehler zu machen. Die habe er in der Vergangenheit gemacht, als er etwa in Mendrisio (2009) als stärkster Fahrer seine Körner zu früh verschoss. Oder als er an den Olympischen Spielen in London («Guck in die Luft») die Rechtskurve verpasste. «Das passiert mir nicht mehr.»

Übrigens: Mit einer zweiten Bronzemedaille könne er auch leben. Wobei dann der Rennverlauf über Freude oder Ärger richten müsse.

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