Vier Schweizer Bahnradgenossen machen sich auf eine Mission. Robin Froidevaux, Stefan Bissegger, Claudio Imhof und Cyrille Thièry wollen bei der WM in Berlin die erste Schweizer Medaille in der Mannschaftsverfolgung seit 1978 holen. Gleichzeitig können sie sich das Olympia-Ticket für Tokio sichern. Ein Top-8-Platz würde dafür sicher reichen.
Die Vorzeichen stehen gut, im Dezember knackte der Schweizer Bahnvierer in Cambridge mit 3:49,982 Minuten eine magische Grenze und gewann erstmals einen Weltcup. Heute stehen im Velodrom von Berlin die Quali und die 1. Runde an, am Donnerstag folgen die Final-Läufe. Nati-Trainier Daniel Gisiger: «Es braucht viel für eine Medaille. Aber wir sind fähig, viel zu leisten.» Sein Quartett im Überblick.
Robin Froidevaux (21). Der Youngster kommt vom BMX, ist explosiv und darum der Schweizer Starter. «Neben der Bahn hat er eine spassige Naivität, die allen gefällt», so Gisiger. Froidevaux soll nach Beginn noch eine lange Ablösung fahren und dann ausscheren. Das ist ein Risiko – bei den anderen darf danach nichts schiefgehen (Platten, Sturz).
Stefan Bissegger (21). Wegen seiner kräftigen Physis «Muni» genannt. Bissegger wurde einst in der Einzelverfolgung Junioren-Weltmeister mit Weltrekord-Zeit. Er erinnert Gisiger an Stefan Küng (26). «Vielleicht weil er auch aus dem Thurgau kommt und sie dort besonders gute Äpfel haben», scherzt der 65-Jährige.
Claudio Imhof (29). An der Tour de Suisse 2019 macht er mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Kein Supertalent, aber ein Vorbild für alle. Gisiger: «Claudio zeigt, wie weit man es mit Willen bringen kann. Er ist sensibel und trainierte früher zu viel. Doch er hat daraus gelernt.»
Cyrille Thièry (29). Thièry fuhr schon vor vier Jahren bei Olympia in Rio stark, für eine Profi-Karriere auf der Strasse reichte es aber nicht. Der Lausanner gehört auch zu den Tempobolzern. «Technisch ist er vielleicht etwas schlechter als die anderen, doch er daran gearbeitet», so Gisiger.