«Wir müssen Druck auf den Weltverband ausüben»
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Senn will mehr Sicherheit:«Wir müssen Druck auf den Weltverband ausüben»

Überschattet vom Tod des Radtalents Muriel Furrer – OK zieht Bilanz zur Rad-WM
«Zürich 2024 wird immer mit Muriel verbunden sein»

Am Sonntag ging die Rad-WM in Zürich zu Ende. Überschattet wurde die Veranstaltung vom Tod von Muriel Furrer. Nun lud das Organisationskomitee zur Pressekonferenz, um eine erste Bilanz zu ziehen.
Publiziert: 02.10.2024 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2024 um 16:50 Uhr
Am Sonntag endete die Rad-WM in Zürich, am Mittwoch stellen sich Olivier Senn und Daniel Rupf vom Organisationskomitee den Medien.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Stadt Zürich ist nach dem letzten WM-Rennen mit dem Sieg von Superstar Tadej Pogacar wieder im Alltag zurück, die grossen Verkehrseinschränkungen sind Geschichte. Drei Tage nach WM-Ende stellen sich mit Gesamtprojektleiter Daniel Rupf und Sportleiter Olivier Senn, das Duo ist die Speerspitze vom Zürcher WM-Organisationskomitee, im Kongresshaus den Medien und ziehen eine erste Bilanz.

Eine Bilanz, die vom tragischen Todesfall von U19-Nachwuchsfahrerin Muriel Furrer (†18) enorm getrübt ist. «Die erste Bilanz jetzt zu ziehen, ist nicht ganz einfach», sagt Rupf.

Denn eigentlich fällt das Fazit aus sportlicher Sicht sehr positiv aus. Die Zuschauerzahlen seien deutlich über den Erwartungen. Rund 1,2 Millionen Fans seien insgesamt an den neun WM-Tagen am Strassenrand gestanden. Auch mit den Rennstrecken sei man zufrieden, da diese würdige und keine Zufallssieger hervorbrachten. Auch mit Blick auf die Inklusion der Para-Cycling-Sparte habe man in Zürich neue Massstäbe setzen können. Ein grossartiges Radsportspektakel habe man erlebt.

Und doch: Über allem liegt der Unfalltod der Schweizer Nachwuchsfahrerin. Auch Senn und Rupf, die am Mittwochmorgen lange und relativ offen Auskunft gaben, war dies anzumerken. «Sie merken es an meiner Stimme: Das Reden fällt mir noch nicht einfach», sagte Rupf gleich zu Beginn – und sprach der Familie, den Angehörigen und ihren Freundinnen und Freunden das «allerherzlichste Beileid» aus. «Zürich 2024 wird für immer ganz eng mit Muriel verbunden sein.»

OK-Bosse fordern «intensive Diskussion»

Auch Tage nach dem Tod von Furrer ist der Unfallhergang noch ungeklärt. Klar ist: Ein Live-Zugriff auf die GPS-Tracker der Athletinnen und Athleten hätte wohl dafür gesorgt, dass Furrers Verschwinden rasch aufgefallen wäre. Doch laut Senn gibt es diesbezüglich keinerlei Vorgaben.

Er sagte: «Es wird hoffentlich eine intensive Diskussion darüber geben, was sich im Radsport verändern muss. Es gab zu viele Todesfälle. Am Ende hat der Weltverband die Hand über dem Reglement. Wir haben der UCI schon mitgeteilt, dass es uns ein grosses Anliegen ist, dass diese Diskussion intensiviert wird. Wir werden grossen Druck aufsetzen.»

Eine eigene, interne Untersuchung im WM-Team gibt es nicht. Senn und Co. warten die Unfalluntersuchung durch die Staatsanwaltschaft und die Polizei ab. «Wir sind ein Bindeglied und keine Partei. Wir liefern den Behörden zu, es kommen noch immer täglich Fragen. Wir fragen aber nicht aktiv nach, wie der Stand der Untersuchung ist.»

Senn würde die Verantwortung übernehmen

Nach wie vor ist das OK überzeugt, dass der Unfall eine Verkettung unglücklicher Umstände war. Weder das Wetter war zu schlecht («Das Bad Weather Protocol der UCI wurde eingehalten»), noch der Streckenabschnitt zu unsicher. Senn: «An dieser WM haben Tausende Rennfahrerinnen und Rennfahrer diese Abfahrt befahren. Es kam zu einem einzigen Sturz. Leider zu einem sehr tragischen.»

Senn hofft, dass die Untersuchung schneller abgeschlossen wird als 2023 bei Gino Mäders tödlichem Sturz an der Tour de Suisse, die monatelang dauerte. Was, wenn das Ergebnis zeigen sollte, dass die WM-Organisation mitschuldig am fatalen Sturz sind? «Wenn die Untersuchung zeigen sollte, dass wir verantwortlich sind, übernehme ich für meinen Bereich selbstverständlich die Verantwortung. Aber dafür müssen wir zuerst wissen, was passiert ist.»

Die ganze PK zum Nachlesen im Ticker:

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