Zwei Dinge haben Alberto Bettiol und Stefan Küng vor dem Start gemeinsam. Beide sind 25 Jahre jung, beide starten zum 4. Mal an der Flandern-Rundfahrt. Der Unterschied: Küng hat 7 Profi-Siege, Bettiol noch keinen.
Nach 230 Kilometer ist alles anders: Bettiol gewinnt mit Flandern gleich ein Monument, Küng verliert über zwei Minuten – Platz 45 ist ein Debakel. Der Thurgauer ist entnervt. «Was willst du? Ich hatte Krämpfe, Scheisse.» Diese Beschwerden habe er immer wieder. Warum, wisse nicht? «Sonst würde ich was dagegen tun.»
Küng trinkt zu wenig
Dann erklärt er sich: «Ich habe in der intensiven Rennphase zu wenig getrunken. Bidons verpasst!» Also, ein Anfängerfehler. Am Kluisberg (60 km vor dem Ziel) kommt er nicht mehr mit. Das Team hat zwar überall Leute mit Bidons entlang der Strecke positioniert. Aber dann verpasst er den einen, dann fliegt ihm auf den Holpersteinen der andere aus dem Halter.
Seine Aussagen bewiesen – noch ist Stefan Küng kein souveräner Leader. Das weiss er auch. Er muss noch dazulernen. Noch verliert er zu schnell die Nerven und die Übersicht, wenn er wie die anderen am Anschlag fahren muss.
Dillier wartet auf Paris-Roubaix
Er kann es am nächsten Sonntag (Paris-Roubaix) besser machen. Dann kann er beweisen, ob er die Beine hat und mit den besten Zehn mithalten kann. Auf dieses Rennen wartet auch Silvan Dillier. Er opferte sich in Flandern als Helfer von Oliver Naesen (8.). Als letztjähriger Zweiter in Roubaix hat er auf den Pavés auch diesmal wieder freie Fahrt. Dillier: «Ich bin gespannt, was ich diesmal auspacken kann.»