Die Fahrer aus dem belgischen Team Deceuninck-Quickstep machen was sie wollen. Jeder fährt für den anderen – und am Schluss siegt irgendeiner aus der königsblauen Truppe. In Harelbeke gewinnt Zdenek Stybar (Tsch) die E3 BinckBank Classic. Es ist der Saisonsieg Nummer 20 für Deceuninck-Quickstep.
Ist der oberste Podestplatz fast normal, sorgt der jüngste Fahrer im 175-köpfigen Feld für Wirbel. Der Berner Marc Hirschi, 20 Jahre und 217 Tage jung, sitzt nach 30 Kilometer in der Fluchtgruppe. Mit ihm sind sechs Mann unterwegs, dabei auch Ausreisser-Spezialist Bob Jungels (Lux). «Ich sprang in die kleine Gruppe, um später unserem Leader Sören Kragh Andersen zur Seite zu stehen», erklärt Hirschi. Doch der Däne kommt nie, Hirschi fährt und fährt.
Erst am zweitletzten von 15 Rampen (30 km vor dem Ziel) muss er Bob Jungels ziehen lassen. Der Luxemburger wird Fünfter. An seinem zweiten WorldTour-Rennen fährt Hirschi als Zehnter durchs Ziel. «Im Finale waren meine Beine besser als ich gedacht habe. Meine Erwartungen habe ich übertroffen.»
Dann sagt er so beiläufig, dass dieses Rennen in seinem Rennkalender nicht eingeplant gewesen sei. Ja, aber was lässt sich bei diesem jungen Rennfahrer in seinem ersten Profijahr schon planen? «Wir werden sehen», schmunzelt er. Lächelt, sagt noch einmal: «Ich bin so überrascht.»