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Stefan Küng vor Paris-Roubaix
Wieder zurück in die Hölle

Was Paris–Roubaix ausmacht? Stefan Küng kennt die Antwort: Stürze, Schmerzen, Knochenbrüche, Spital – und vom Auto wurde er überfahren. Es bleibt sein liebstes Rennen.
Publiziert: 13.04.2019 um 15:22 Uhr
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Ab durch die Hölle: Stefan Küng in Paris-Roubaix.
Foto: imago
Hans-Peter Hildbrand

Um Weisheiten sind die früheren Radprofis nie verlegen. «Wenn du bei deinem ersten Start vor Kontrollschluss in Roubaix auf die Rennbahn fährst, wirst du ein grosser Rennfahrer», sagt etwa Bahn-Nationaltrainer Daniel Gisiger (64).

Fabian Cancellara ist eine Ausnahme. Er musste 2003 aufgeben, schaffte es aber trotzdem und siegte in den nächsten zehn Jahren dreimal in Roubaix! Bei Stefan Küng (2015: Rang 63) ist noch alles offen. Er fährt am Sonntag zum fünften Mal in der Hölle des Nordens. Sein Ziel: «Ich will in die Top Ten!»

Ein hohes Ziel, auch wenn es sein liebstes Rennen ist. «Es ist die härteste Prüfung für einen Radprofi. Mit meiner Konstitution ist es ganz klar ein Rennen für mich.» An seinen Erinnerungen kann sich der Thurgauer jedenfalls nicht hochziehen – die sind miserabel. 2017 wird er von einem Materialwagen überfahren. Zum Glück liegt der Arm ausgestreckt und flach am Boden. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte er den Arm angewinkelt gehabt. Letztes Jahr stürzt er wieder. Es sei gewesen, wie wenn der Reifen blockiere. «Plötzlich lag ich am Boden, konnte mich nicht wehren.» Er bricht sich den Kiefer, kann lange nur Flüssignahrung zu sich nehmen, fällt monatelang aus.

Als Teamleader muss er Ergebnisse liefern! Und sich nicht wie in Flandern in Anfängerfehler verheddern («Ich habe in der intensiven Rennphase zu wenig getrunken»). Diese Fehler haben ihn so genervt, dass er die Nacht nach dem Rennen nicht schlief. Fazit: Er muss souveräner werden! Noch verliert er zu schnell die Nerven und die Übersicht – und all das braucht er auf den 29 Sektoren (total 54,5 km Pavé).

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