«Sind alle angeschissen»
Armstrong kritisiert Tour-Nachkontrollen

Nachkontrollen haben ergeben, dass etliche Radsportler während der Frankreichrundfahrten 1998 und 1999 gedopt waren. Dass dies jetzt aufgedeckt wurde missfällt Lance Armstrong – und dem Radsport-Weltverband.
Publiziert: 27.07.2013 um 09:08 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:49 Uhr
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Man sollte die Vergangenheit doch endlich ruhen lassen, findet Lance Armstrong.
Foto: Keystone

Lance Armstrong hat gedopt – unter anderem mit Epo, Transfusionen und Testosteron. Er beichtete dies Anfang dieses Jahres in einem TV-Interview mit Oprah Winfrey. Daraufhin wurden seine sieben Tour-de-France-Siege (1999 – 2005) aberkannt.

Gedopt hat auch der Tour-Sieger von 1998, Marco Pantani. Der Zweite Jan Ullrich hat auch beschissen. Das hat die Anti-Doping-Kommission des französischen Senats bei Nachuntersuchungen festgestellt. Der Italiener und der Deutsche waren bei weitem nicht die einzigen, die die Frankreichrundfahrten 1998 und 1999 gedopt absolvierten.

Was sagt der gefallene Rad-Star Armstrong zu diesem Bericht? Er kritisiert ihn scharf. «Wenn wir nicht zusammenkommen, einen Strich ziehen und nach vorn blicken, sind wir alle angeschissen. Aus meiner Sicht hat es dem Sport nichts ausser Schaden gebracht. Wir haben alle die Regeln gebrochen und gelogen», sagt der US-Amerikaner gegenüber dem Internetportal «Cyclingnews».

Dass Licht ins Dunkle gebracht wurde, passt auch dem Radsport-Weltverband (UCI) nicht. In einer Mitteilung lässt er verlauten, dass die nachträglichen Tests «nicht den Standards für Anti-Doping-Analysen» entsprechen. Er beschwert sich zudem, dass die Grundsätze der Anonymität nicht eingehalten wurden.

Pantani wird seinen Tour-Sieg von 1998 behalten. Der Radsport-Weltverband schreibt die Siegerliste nicht um. Wer soll denn diesen Sieg auch erben? Ullrich, der Gesamtzweite, war ja auch gedopt...

Apropos Pantani: Seine Eltern sind wegen des Berichts des französischen Senats auf 180, drohen wegen Verleumdung mit Klagen. «Er wurde niemals positiv getestet und niemals gesperrt. Trotz dieser Wahrheit wird sein Name immer wieder mit Doping in Verbindung gebracht. Marco war eine ehrliche Person», zitiert die Nachrichtenagentur «SID» die Eltern. Marco Pantani starb 2004 an einer Überdosis Kokain. (yap)

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