Eindrückliche Leistung der Schweizer Mountainbikerinnen beim Short-Track-Rennen in Vallnord (Andorra). Jolanda Neff gewinnt erstmals in der vor einem Jahr im Weltcup eingeführten Disziplin – Alessandra Keller macht mit Rang zwei den Schweizer Doppelsieg perfekt. Insgesamt landen fünf Schweizerinnen in den Top-10.
Dabei zeigt U23-Weltmeisterin Keller lange das dominanteste Rennen, wagt in der letzten von acht Runden als Erste einen Angriff und wird nur weniger Meter vor dem Ziel von Landsfrau Neff abgefangen. Neffs Schlüssel zum heutigen Erfolg? «Ich bin bis ganz am Schluss geduldig geblieben», so die 26-Jährige völlig ausgepumpt im Ziel.
Bei der dünnen Luft auf dem Renngelände, das auf fast 2000 Metern Höhe liegt, und bei hitzigen 30 Grad geht Keller die Puste ein paar Sekunden zu früh aus. Dennoch ist sie «superglücklich» über ihren zweiten Platz. Sie gibt in Vallnord nämlich ihr Comeback nach dem heftigen Zusammenprall mit Neff im Frühling, bei dem sie sich beide Handgelenke bricht. Letztes Jahr schreibt sie in Andorra noch Geschichte, indem sie sich als erste Schweizerin zur Siegerin in der Short-Track-Disziplin krönt.
Schurter starker Zweiter
Geschichte schreiben – das will auch Nino Schurter beim anschliessenden Männer-Rennen. Noch nie hat ein Schweizer Mountainbiker ein Short-Track-Rennen gewinnen können. Schurter hat sich in den letzten drei Wochen in der Höhenlage im Engadin auf die Weltcuprennen in Andorra vorbereitet. Die Erinnungen sind gut, gewinnt er 2015 hier doch den WM-Titel.
Nach schwachem Start kämpft sich der 33-Jährige nach vorn und liefert sich in der Schlussrunde einen spannenden Zweikampf mit dem ausgerissenen Henrique Avancini. Der brasilianische Vorjahressieger verteidigt seinen knappen Vorsprung jedoch bis ins Ziel und vermasselt damit Schurter einen historischen Abend.
Schurter ist gleichwohl mehr als zufrieden. Die Form stimme, er sei bereit für Sonntag. Dann steigen nämlich die richtigen Cross-Country-Rennen ab 12.20 Uhr (Frauen) und 14.50 (Männer). (dad)