Rad-Fahrerin klagt an
Hannah Dines erleidet Intimschaden wegen Velosattel

Jahrelang fährt Hannah Dines unter starken Schmerzen im Schambereich. Jetzt musste sie sich operieren lassen und fordert ein Umdenken bei den Sattel-Herstellern.
Publiziert: 16.04.2019 um 17:41 Uhr
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Radsportlerin Hannah Dines hat sich im Intimbereich verletzt.
Foto: Facebook

Hannah Dines leidet während ihrer ganzen Karriere unter Schmerzen. Der Schambereich tut der paralympischen Radfahrerin wegen des Sattels permanent weh. Sie glaubt, das gehöre dazu, um erfolgreich zu sein. Und sie akzeptiert die Qualen – bis es nicht mehr geht.

Dines leidet an zerebraler Lähmung. Also an einer angeborenen Haltungs- und Bewegungsstörung. Fünf Jahre lang nimmt sie die andauernden Schmerzen hin. Bis es unerträglich wird und sie unters Messer muss.

Ihr Mantra auf dem Rad: «Sei still Vulva»

«Ich musste mehrere Operationen durchlaufen, um die Schmerzen zu lindern», sagte die 25-Jährige kürzlich in einer BBC-Radio-Show. Der Radsattel hat empfindliche Schäden und Schwellungen an ihrer Vulva hinterlassen.

Die Schmerzen seien beängstigend gewesen, doch gleichzeitig habe sie als Sportlerin die Zeit ihres Lebens durchlaufen. «Ich dachte, das wäre vielleicht das Opfer für den Sport, von dem alle reden.» Das Sprichwort «seid ruhig Beine» habe sich für sie verwandelt in «sei still Vulva».

Dines fordert mehr Forschung

Dines klagt den Umstand nun an, dass viel mehr Forschung in das Design von Radsatteln für Frauen betrieben werden muss. «Es gab Bemühungen, bessere Sattel für Frauen zu entwerfen», sagt Dines. «Doch dazu müssen Daten von echten Frauen erhoben werden.» Und von der Art und Weise, wie sie in den verschiedenen Situationen als Rennfahrer genau sitzen.

«Bezieht die Frauen mit ein und kreiert etwas Brandneues», fordert Dines. «Ich denke, das muss passieren.»

Dines erwartet übrigens eine komplette Heilung. Im Moment verspüre sich noch leichte Schmerzen, trainiert aber wieder. Für ihr grosses Ziel. Die Paralympics 2020 in Tokio.

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