Risiko null gibt es im Radsport nicht, aber die «Drei Tage von De Panne» sind beinahe ein Rennen der Gesetzlosen. «Die Tage in De Panne sind die fürchterlichsten für einen Rennfahrer», hat der frühere Weltmeister Oscar Camenzind (44) einmal gesagt.
Der Parcours führt durch den flämischen Teil Belgiens. Über die zahlreichen «Hellingen», kurze und giftige Anstiege. Für die namenlosen belgischen Profis ist es auch Selektionsrennen für die Flandern-Rundfahrt. Jeder riskiert alles, um am Sonntag in Brügge am Start zu stehen.
Die Selektionshürden hat der BMC-Fahrer Stefan Küng (22) schon im zweiten Profijahr übersprungen. Bei seinem Comeback – nach überstandenem Pfeifferschem Drüsenfieber – hat er seine Chefs beim GP Harelbeke (Karfreitag) überzeugt. «De Panne ist ein hartes Rennen», sagt Stefan Küng.» Aber ich muss dort keinem etwas beweisen. Ich fahre sicher nicht auf Leben und Tod, mache in den Sprints nicht mit.» Küng will sich auf das heutige Zeitfahren in De Panne (14,2 km) konzentrieren. 2015 war er hinter Bradley Wiggins (Gb) Zweiter.
Am Sonntag fährt er seine erste Flandern-Rundfahrt – das nach nur vier Renntagen. Küng sagt: «Das Team vertraut mir auch. Anhand meiner Trainingsdaten sehen sie viel. Aber sie wussten nicht, wie gut ich in Form bin. Sie vertrauen mir.»
Seine Sportlichen Leiter Fabio Baldato und Valerio Piva wissen: Küng fährt nur die Rennen, an denen er eingreifen, die er mitbestimmen kann. Die zweite Etappe (Sieger Viviani, It) beendete Küng gestern in Koksijde im Feld.