Olympia-Heldin schwer depressiv
«Würdest du mir verzeihen, wenn ich mich umbringe?»

Das Thema Depressionen wird (nicht nur im Sport) immer noch oft tabuisiert. Jetzt packt eine zweifache Olympia-Siegerin aus.
Publiziert: 23.01.2019 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2019 um 15:47 Uhr
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Victoria Pendleton packt über ihre Depressionen aus.
Foto: AFP

Die Olympischen Spiele 2012 in London sind ihr Heimspiel. Und sie liefert ab – und wie! Die britische Bahnrad-Fahrerin Victoria Pendleton (38) holt Gold im Keirin und Silber im Sprint. Schon vier Jahre zuvor in Peking gabs die Goldmedaille im Sprint.

Jetzt schockiert die 38-Jährige mit einem Geständnis. Letzten Mai nahm Pendleton an einer Everest-Besteigung für einen guten Zweck teil. Doch sie musste abbrechen. Der Grund: Sie leidet an schweren Depressionen.

Der Britin werden Antidepressiva, Beruhigungsmittel und Schlaftabletten verschrieben. Pendleton aber beginnt über Suizid nachzudenken. «Sie sagten mir, dass es nach zwei Wochen besser würde, aber ich sagte zu Ihnen: ‹Ehrlich gesagt, wenn ich das noch zwei Wochen nehme, werde ich nicht mehr hier sein.›»

Pendleton spricht offen über ihre schwierige Zeit: «Alle möglichen Dinge kamen in Frage. Ob ich mich aufhängen sollte oder die Pulsadern aufschneiden? Es klingt dramatisch. Aber ich kann ehrlich sagen, dass ich nur Minuten davon entfernt war, alles zu beenden.»

Auch die Familie wird involivert. Pendleton: «Ich sagte zu meiner Mutter: ‹Würdest du mir verzeihen, wenn ich mich umbringe?› Ich wollte wirklich, dass meine Familie mir verzeihen kann. Denn ich würde es nicht tun, um sie absichtlich zu verletzen.»

Mittlerweile ist Pendleton ihren eigenen Angaben nach darüber hin weg: «Es fühlt sich surreal an, wenn ich zurückschaue. Ich weiss nicht, ob ich je wieder so leiden werde. Aber seit November denke ich, dass ich mich viel besser fühle.» (red)

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Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:

Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben

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