Das Drehbuch der 101. Tour de France könnte für die französischen Rad-Fans nicht besser geschrieben sein. Am morgigen Nationalfeiertag fährt ein Franzose in Gelb!
Auf der hügeligen Etappe durch die Vogesen schnappt der 26-jährige Franzose Tony Gallopin dem bisher Gesamtführenden Vincenzo Nibali etwas überraschend das «Maillot jaune» weg.
Das wird Nibali aber nicht gross kratzen. Denn Gallopin zählt nicht zu den Tour-Favoriten und wird in den Bergen kaum mit den Besten mithalten können.
Heute schlägt Gallopin den Favoriten aber ein Schnippchen. Der Franzose findet früh in einer Spitzengruppe Unterschlupf und beendet die Etappe auf Rang 16.
Martin gewinnt solo, Cancellara Zweiter
Den Tagessieg holt sich Tony Martin. Der Zeitfahrspezialist aus Deutschland hängt im Verlauf der Etappe alle anderen Ausreisser ab und triumphiert in Mulhouse solo. Beeindruckend.
Den Sprint der Verfolger im Kampf um Rang zwei gewinnt mit Fabian Cancellara ein Schweizer. Der Berner wird sich damit auch im Gesamtklassement nach vorne verbessern. Michael Albasini, der sich ebenfalls Chancen auf dieser hügeligen Etappe ausrechnen durfte, kann sich nicht in Szene setzen.
Das Feld mit den Favoriten Nibali und Contador kommt mit etwas mehr als sieben Minuten Verspätung im Ziel nahe der Schweizer Grenze an.
Übrigens: Martins Triumph ist ein gutes Omen für die deutschen Fussballer. Schon 1990 gewann mit Olaf Ludwig am selben Tag ein Deutscher eine Tour-de-France-Etappe, als Deutschland Argentinien im Fussball-WM-Final schlug... (rab)