Stefan Küng (25) erlebt beim Klassiker «Het Nieuwsblad» (Sieger Zydek Stybar, Tsch) eine Premiere. Nach dem Ausfall des Sprinters Arnaud Démare (Fr) ist er erstmals Teamleader. Die französische Mannschaft Groupama-FDJ hat vollstes Vertrauen in den Thurgauer.
Küng fährt auf Rang 18 – zeitgleich wie der zweitplatzierte Greg van Avermaet (Be). «Mir fehlt im Finale noch die Erfahrung», gibt er zu. «Und im Sprint auf der Zielgeraden hielt ich mich heraus.»
Tags darauf beim Halbklassiker Kuurne-Brüssel-Kuurne (Sieger Bob Jungels, Lux) – 13. Saisonsieg für das Team belgische Team Deceuninck (vormals Quickstep) – kommt er mit 14 Sekunden Rückstand dem Verfolgerfeld ins Ziel.
Mit der neuen Regelung der UCI, die Bidonwürfe der Profis mit Geldbussen ahndet, kann Stefan Küng leben. Er schmunzelt: «Ich warf keine Flaschen weg, mir fielen sie auf den Pavés aus der Halterung.»
Geldbussen gegen Umweltverschmutzung
Auch heute bei Brüssel-Kuurne-Brüssel mach die UCI Ernst. «Mit Geldbussen zwingen wir die Fahrer zu mehr Verantwortung, zu umweltbewussten Handeln», sagt Jurymitglied Philippe Marien der Zeitung Het Nieuwsblad. Wirft ein Fahrer im Rennen eine Trinkflasche (Volumen 0,6 Liter) weg, wird er mit einer Busse zwischen 200 und 500 Franken belegt. «Entledigt er den Bidon an einer gefährlichen Stelle, kann ihn das sogar bis zu 1000 Franken kosten.»
Die Entsorgung der Trinkflaschen bleibt aber heikel. Werfen sie die Fahrer flach auf den Boden, gefährden sie die nachfolgenden Fahrer. So wie Fabian Cancellara an Flandern-Rundfahrt 2015: Er stürzt wegen einer Flasche, bricht er sich zwei Wirbel.
Die Alternative, ein Wurf in hohem Bogen weg von der Strasse, kann aber wie an der WM 2018 in Innsbruck Zuschauer verletzen.