Jetzt ist es fix. Auch die Tour de Suisse fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Der grösste Schweizer Sportanlass wird 2020 zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg nicht durchgeführt. Eine Verschiebung sei «logistisch und finanziell nicht umsetzbar», heisst es beim Veranstalter.
«Wir sind überzeugt, dass dies bestmögliche Lösung ist, um für alle Teilnehmer, Fans und Partner Klarheit und Planungssicherheit zu schaffen. Für die Tour de Suisse ist die Absage zudem ein wichtiger Schritt, das Fortbestehen der Veranstaltung zu sichern» sagt Olivier Senn, Co-Geschäftsführer des Verein Tour de Suisse. «Wir möchten uns bei allen Sponsoren, Etappenorten, Dienstleistern und unserem Staff für ihre ausserordentliche Unterstützung und Solidarität bedanken – ohne sie wäre dieser Schritt und damit wichtiger Beitrag zur Sicherung der Zukunft unseres Anlasses nicht möglich.»
Keine Unterstützung durch Armee und Polizei
Eine professionelle Planung sei mit der grossen Unsicherheit seit dem Ausbruch des Coronavirus nicht mehr möglich gewesen. Auch, weil die Unterstützung durch Armee und Polizei dieses Jahr nicht garantiert gewesen sei.
Zudem hätten sich nicht alle Rennfahrer unter denselben Bedingungen vorbereiten können, da in den verschiedenen Ländern unterschiedliche Massnahmen getroffen wurden. Ausserdem wolle man das Schweizer Gesundheitssytem durch mögliche Stürze während der Rennen nicht weiter belasten. Eingebrochen sind seit dem Ausbruch des Virus die Sponsoring-Möglichkeiten. Hätte man noch länger gewartet mit der Absage, so die Organisatoren, wären die Kosten höher ausgefallen.
«Es ist keine Überraschung, ich habe seit Wochen Kontakt mit Organisatoren», sagt Radprofi Stefan Küng zu BLICK. «Aber es ist immer anders, wenn es offiziell Game Over heisst. Ziel für Ziel bricht für mich weg in diesem Jahr, nach Olympia nun auch die Tour. Aber unter diesen Umständen hätte sich niemand freuen können.»
Silvan Dillier reagiert ähnlich: «Schade. Die Tour de Suisse stand auf meinem Rennprogramm. Eines der Rennen, welches ich am meisten fuhr. Aber es ist nachvollziehbar. Hoffe, dass ich 2021 dann gesund bin und an der Tour teilnehmen kann.»
Wehmut macht sich auch bei Fabian Lienhard breit. «Extrem schade, die Tour war für mich ein Saisonhighlight. Letztes Jahre hatte ich eine mega geile Rundfahrt, sie war mein Durchbruch. Nun fehlt nach den Frühjahres-Klassikern erneut ein Ziel in meinem Jahresprogramm. Alle kommen ja, Kollegen und Freunde stehen am Strassenrand – es tut weh.»
Offen ist noch, ob die TdS-Veranstalter Unterstützung vom Bund beantragen. Man prüfe alle Optionen «eingehend», heisst es.
Das Ziel ist, die für 2020 geplante Tour de Suisse möglichst identisch im Juni 2021 durchzuführen. Küng gefällts. «Das Startzeitfahren ist ja in Frauenfeld, ein Heimspiel ist immer gut», sagt er und schmunzelt. «Und nun habe ich ein Jahr mehr Zeit, um die Strecke zu studieren.»
Noch dieses Jahr könnte eine virtuelle Version der TdS stattfinden, entsprechende Abklärungen laufen.
Das Coronavirus legt den Sport immer mehr lahm: Wichtige Events und Matches werden abgesagt, verschoben oder finden als Geisterspiele statt. Im Absagen-Ticker bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen in der Sportwelt auf dem Laufenden: Welche Ligen sind betroffen? Welche Spiele und Rennen finden (nicht) statt?
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Innerhalb weniger Monate hat sich das neuartige Virus global ausgebreitet und tiefgreifende Veränderungen verursacht. Weltweit wird mit grossem Druck am Coronavirus und möglichen Impfstoffen geforscht. Einiges ist mittlerweile bekannt, doch es gibt noch eine Menge, was wir immer noch nicht wissen. Ein Überblick über noch ungeklärte Aspekte.
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