Stefan Küng, die grösste Schweizer Hoffnung auf den Tagessieg, fährt am letzten Tag der Tour de Suisse 2017 stark. Aber eben nicht stark genug, um seinen BMC-Teamkollegen Dennis zu schlagen. Bei der ersten Zwischenzeit ist er 9, bei der zweiten 39 und im Ziel 28 Sekunden langsamer. Letztlich schaut Platz zwei heraus – wie schon beim Prolog in Cham ZG.
«Es ist ein schmerzhafter Abschied», sagt Küng. Und ergänzt sofort: «Aber auch ein positiver Abschied.» Was seltsam tönt, ist es nicht. Denn: Der 23-Jährige ist trotz verpasstem Sieg erneut «Best of the Rest» – also der Stärkste hinter Super-Zeitfahrer Dennis.
Und so ist es logisch, dass sich die angesprochenen Schmerzen vor allem auf seinen Körper beziehen: «Der Schlussanstieg tat brutal weh. Er war steil, dazu hatte es Wind.»
Diese Eindrücke bestätigt auch auch Tagessieger Dennis: «Der Schmerz war sehr gross. Ich habe mir darum zum Ziel gesetzt, die Steigung gut zu überstehen und nicht weiter nach vorne zu blicken.» Die Konsequenz? Prompt verliert Dennis in der Abfahrt noch 11 Sekunden auf Küng. Zum Sieg reicht es auch so.
Küng zieht trotzdem ein mehr als nur zufrieden stellendes Fazit nach der Schweizer Rundfahrt. «Ich habe eine gute Tour de Suisse gezeigt. Sie war nach mehreren schwierigen Jahren eine Neulancierung meiner Karriere.» Tatsächlich wurde Küng zweimal Zweiter, dazu erfüllt er sich den Traum, das gelbe Leadertrikot tragen zu dürfen.
Für Dennis ist klar: «Küng ist ein Riesentalent. Er wird in Zukunft noch viele Rennen gewinnen.» Dein Wort in Gottes Ohr, Rohan!