Nino Schurter (27) wohnt in Chur, «sein» Kanton Graubünden gehört zu den besten Mountainbike-Regionen auf der Welt. Doch im Winter fliehen Nino und seine Trainingskollegen Jahr für Jahr während einiger Wochen an die Wärme: Saisonvorbereitung in Stellenbosch, 50 km östlich von Kapstadt, Weinbau-Zentrum. «Sommer, wenn daheim Winter ist, keine Zeitverschiebung, viele Parks mit Trails für Biker, gute Strassen für die Rennvelo-Trainings – Stellenbosch ist ideal», sagt Schurter.
In der gleichen Region findet im März jeweils das Cape Epic statt. An der «Tour de France der Mountainbiker» stellt sich Schurter dem ultimativen Härtetest vor der Weltcup-Saison. «Ich war 2004 oder 2005 erstmals in Südafrika», sagt Schurter. «Mittlerweile bin ich wohl schon zum 15. Mal hier.» Sogar eine südafrikanische Handy-Nummer hat er sich zugelegt. In seiner zweiten Heimat ist Schurter nicht nur auf dem Velo unterwegs, sondern ist auch schon auf den Tafelberg geklettert oder Wellen geritten.
Jagd auf dritten WM-Titel
Jetzt weilt Schurter in Pietermaritzburg, einer Stadt in der Nähe von Durban. Dort jagt er am Samstag als Titelverteidiger seinen dritten WM-Titel. «Das ist mein grosses Ziel», sagt Nino. Als härtesten Gegner betrachtet er Altmeister Julien Absalon (33), den Olympiasieger von Athen 2004 und Peking 2008. Und nicht etwa Jaroslav Kulhavy, gegen den er letztes Jahr den Sprint um olympisches Gold verlor.
Wie gut ihm die technisch anspruchsvolle WM-Strecke liegt, hat Schurter als Sieger der beiden Weltcup-Rennen 2011 und 2012 bewiesen. Die Vorzeichen könnten also kaum besser stehen, dass der Goldgräber auch dieses Mal fündig wird.