«Es wird alles andere als ein Selbstläufer. Sich zu erholen, ist jetzt keine Selbstverständlichkeit mehr.» Tony Martin stapelte vor dem Zeitfahren – dem einzigen an dieser Tour wohlgemerkt – im Interview mit dem «SID» tief.
Und dann fährt der Deutsche auf den 54 Kilometern von Bergerac nach Périgueux dennoch alle in Grund und Boden. 1:39 Minuten ist der dreifache Zeitfahr-Weltmeister schneller als der Zweitklassierte, der Holländer Tom Dumoulin. Für Martin ists der zweite Tour-Etappensieg 2014. Er jubelte schon nach dem neunten Teilstück.
Überschwängliche Freude herrscht auch bei den Franzosen. 17 Jahre nach Richard Virenque (damals Zweiter hinter Jan Ullrich) klettern wieder Einheimische auf das Podest der Tour. Das lange Warten hat ein Ende.
Jean-Christophe Péraud (Tages-Siebter) verdrängt im Zeitfahren – trotz eines ärgerlichen Defektes — noch Landsmann Thibaut Pinot (Zwölfter/bester Jungprofi) vom zweiten Gesamtrang. Dieser kann problemlos Platz drei gegenüber dem Spanier Alejandro Valverde (28.) verteidigen.
Gesamtleader Vincenzo Nibali beendet die zweitletzte Etappe als Vierter. Für den Italiener werden die morgigen 137,5 Kilometer von Evry auf die Champs-Elysées in Paris ein einziger Triumphzug sein.
Für ein Ausrufezeichen sorgt der Schweizer IAM-Profi Martin Elmiger. Der Zuger belegt im Zeitfahren den starken 13. Rang. (yap)