Silvan Dillier (28) fährt durchs Ziel. Bremst ab. Schüttet eine Flasche Wasser hinunter. Wischt sich den Mund ab. Die Worte sprudeln – er ist sauer auf Stefan Küng.
Ein paar Sekunden später fährt auch Stefan Küng (25) im aufgereihten Feld durchs Ziel. Er bremst nicht ab. Fährt geradeaus weiter. Abends am Telefon ist er immer noch verärgert – stinksauer auf sich selbst.
Schon während des Rennens die Meinung gesagt
Beide verlieren im ersten Vorbereitungsrennen (E3BinckBank Classic) fast drei Minuten auf Sieger Zydenek Stybar (Tsch). Ein grandioses Rennen zeigt Neoprofi Marc Hirschi (20). Der Jüngste im Feld wird Zehnter.
Dillier und Küng sind weit weg. «Das gibt’s doch nicht, dass wir am Paterberg nicht mit den Verfolgern mitkommen», flucht Dillier. «Ausgerechnet mein Amigo hat abreissen lassen.» Er hat «Amigo» Küng noch während des Rennens die Meinung gesagt. Zumal er ihn kurz vorher noch in die «Kolonne einfädeln» liess.
Aussprache vor Gent-Wevelgem
Ja, Silvan habe irgendwas gesagt, erinnert sich Stefan Küng. «Aber ich bin sauer auf mich. Ich war am Kwaremont schlecht platziert, das darf mir einfach nicht passieren. Dann konnte ich am Paterberg das Loch nicht schliessen: Ich fuhr am Anschlag und Dilliers Teamkollege Stijn Vandenbergh erhöht zum gleichen Zeitpunkt das Tempo.»
Eine blöde Rennsituation sei das für beide gewesen, sagt Küng. Er wird sich mit Silvan Dillier am Sonntag vor dem Start zum Halbklassiker Gent-Wevelgem aussprechen. Er ist sicher: «Unsere Freundschaft wird nicht darunter leiden.»