Ärgern muss sich der Thurgauer Stefan Küng (23) nicht. «Klar, kann man alles besser machen» sagt der BMC-Profi am Ende der Tour of Britain in Cardiff. «Ich war in den entscheidenden Situationen jeweils dabei. Beim Zeitfahren fuhr ich auf Rang 4. Das war gut, aber eben nicht perfekt.»
Schimpfen (über sich selbst) muss Edvald Boasson Hagen (30). Die Zurücksetzung wegen eines von der Jury als zu riskant eingestuften Sprints auf der 2. Etappe der Tour of Britain (2.HC) tut weh. Der Norweger gewinnt nach einer Attacke drei Kilometer vor dem Ziel die Schlussetappe in Cardiff und rückte so in der Gesamtwertung noch bis auf 8 Sekunden an Sieger Lars Boom (Ho) heran. Dritter wird Küng, mit zehn Sekunden Rückstand.
Wäre Boasson Hagen in Blythe der Etappensieg zugesprochen worden – plus der damit verbundenen zehn Sekunden an Zeit-Bonifikation – so hätte sich der Norweger seinen dritten Gesamtsieg gesichert. Nun hat er nur Stefan Küng vom zweiten Gesamtrang verdrängt. Was den Thurgauer wenig ärgert. «Ich war an dieser Rundfahrt einer der stärksten Fahrer. Ich hätte das Rennen aber gerne härter gesehen.»
Die Tour of Britain war nicht so hart wie in den letzten Jahren. Und doch waren da etliche steile Rampen durch enge Hecken mit dabei. Küng: «In Wales schien es so, als könnten sie dort keine Serpentinen bauen – es ging stets gerade hoch.»
Stefan Küng ist bereit für die Strassen-WM im norwegischen Bergen (17. bis 24. September). «Die Form ist da, das Selbstvertrauen auch.» Er wird drei Rennen fahren: Das Team-Zeitfahren mit BMC, das Einzelzeitfahren sowie das Strassenrennen.