Claudio Imhof hatte es nicht einfach. Jahrelang kämpfte er sich durch. Verletzungen plagten ihn, er trainierte zu lange und zu hart, fiel in ein Übertraining. «Ich verlor die Lust an allem», gesteht er.
Doch der Bahn-Spezialist hatte immer einen Rückhalt: Freundin Marie-Lise. Auch dank ihr blieb er immer dran, verlor die Hoffnung nicht. Zwar leben die beiden immer noch getrennt.
«Ich bin so oft weg, dass sich eine gemeinsame Wohnung nicht lohnen würde», sagte der 28-Jährige im Frühling. Beides dürfte sich schon bald ändern. Denn: Die guten Leistungen an der Tour de Suisse – Imhof trug tagelang das Bergtrikot – blieben nicht unbemerkt.
Noch will der Mann aus Sommeri TG nichts verraten. Nati-Coach Albasini tut es: «Meines Wissens hat er einen Profi-Vertrag.» Kommt dazu, dass Marie-Lise bald ihr Studium beendet.
Bei der aktuellen Rad-WM wird Imhof noch kleine Brötchen backen. «Mit einem Top-20-Platz wäre ich überglücklich.» Doch das Rennen sieht er sowieso als Puzzlestück im Hinblick auf Olympia 2020 in Tokio. Da will er auf der Bahn brillieren und mit Edelmetall heimreisen.