Lastwagen rumpeln vor dem Hotel Bedunia in Baneza durch die Gegend. Ein paar Jugendliche lungern herum. Die dänische Flagge hängt am Eingang. Ein eher trostloses Hotel, aber weit weg vom Schuss.
Fabian Cancellara kennt das Sprichwort «Weit weg vom Geschütz macht alte Krieger». Vom Berner ist seit Sonntag nichts zu sehen. Ein belangloser Twitter-Text ist alles.
Er taucht nie in der Lobby auf. Er kennt die Hintertüre zum Speisesaal. Er spricht nicht mit den Medien – «silenzio stampa» bis am Donnerstagabend zur offiziellen Pressekonferenz.
Vorher wird er mit seinen Teamkollegen Michael Albasini und Danilo Wyss noch ein siebenstündiges Training absolvieren. Der letzte Schliff vor dem Rennen am Sonntag.
Er bleibt der Meister des Sekundenzeigers
Nichts gesagt, aber wohl gedacht hat er sein Ding über das Zeitfahren, auf das er gestern verzichtet hat. Cancellara bleibt der Meister des Sekundenzeigers.
Mit dem Sieg von Sir Bradley Wiggins (Gb, 34) über den «Panzer», den dreifachen Weltmeister Tony Martin (De, 29), bleibt Fabian Cancellara mit vier WM-Titeln Rekordhalter im Kampf gegen die Uhr. Sein Ersatz Silvan Dillier (24), kein Zeitfahr-Spezialist, gibt alles – Rang 18 mit 2:30 Minuten Rückstand.
Was Cancellara noch fehlt, ist der WM-Titel auf der Strasse. Um seine Ruhe zu haben, nimmt er kein Telefon ab. Er will kein SMS mehr lesen wie 2009 vor der WM in Mendrisio. «Wir haben dich im Auge», haben ihn die Gegner gewarnt.
In Mendrisio war er der Stärkste, der spätere Weltmeister Cadel Evans der Cleverste. Als Fünfter hat der Schweizer Fehler gemacht, fuhr im Finale vor 120 000 Zuschauern zu offensiv.
Das soll ihm nicht mehr passieren. Fabian darf sich in Spanien keine Fehler leisten.
Aus seinen Fehlern gelernt
Man sagt von Fabian Cancellara, dass er keinen Fehler zweimal mache. Stimmt nicht ganz. An den Weltmeisterschaften 2011 und 2013 rast er in die Falle, die er den anderen stellen wollte. Getrieben auch von fataler Selbstüberschätzung.
In Kopenhagen wollte Fabian Cancellara aus einer kaputten Saison – sieben Erfolge, aber kein grosser Sieg – ein erfreuliches Jahr machen. Wollte sein fünftes WM-Gold im Zeitfahren. Ihm blieb schliesslich Bronze. Er wollte auch eine Medaille im Strassenrennen. Er verpasste sie als Vierter.
Was hat Fabian Cancellara letztes Jahr nicht alles für die WM in Florenz investiert! Sehr viel Training, wenig Rennen und eine strenge Diät. Er wollte Weltmeister werden, gleich zweimal – und das «alla grande»! Am Ende wurde es Bronze im Zeitfahren. Das konnte Cancellara wenig erfreuen.
Nun im Spätherbst seiner Karriere spielt er nicht mehr mit dem Feuer. Er macht nur noch das, was ihm nützt. Er fährt nur noch Rennen, die ihm wichtig sind. Sogar das WM-Einzelzeitfahren lässt er fallen. Es bringt ihm nichts mehr. Ihm fehlt der prestigeträchtige Titel auf der Strasse – der ist viel wichtiger als vier Auszeichnungen im Kampf gegen die Uhr.
Das Regenbogen-Trikot würde ihm die Anerkennung bringen, die er so sehnlichst sucht.
Aus seinen Fehlern gelernt
Man sagt von Fabian Cancellara, dass er keinen Fehler zweimal mache. Stimmt nicht ganz. An den Weltmeisterschaften 2011 und 2013 rast er in die Falle, die er den anderen stellen wollte. Getrieben auch von fataler Selbstüberschätzung.
In Kopenhagen wollte Fabian Cancellara aus einer kaputten Saison – sieben Erfolge, aber kein grosser Sieg – ein erfreuliches Jahr machen. Wollte sein fünftes WM-Gold im Zeitfahren. Ihm blieb schliesslich Bronze. Er wollte auch eine Medaille im Strassenrennen. Er verpasste sie als Vierter.
Was hat Fabian Cancellara letztes Jahr nicht alles für die WM in Florenz investiert! Sehr viel Training, wenig Rennen und eine strenge Diät. Er wollte Weltmeister werden, gleich zweimal – und das «alla grande»! Am Ende wurde es Bronze im Zeitfahren. Das konnte Cancellara wenig erfreuen.
Nun im Spätherbst seiner Karriere spielt er nicht mehr mit dem Feuer. Er macht nur noch das, was ihm nützt. Er fährt nur noch Rennen, die ihm wichtig sind. Sogar das WM-Einzelzeitfahren lässt er fallen. Es bringt ihm nichts mehr. Ihm fehlt der prestigeträchtige Titel auf der Strasse – der ist viel wichtiger als vier Auszeichnungen im Kampf gegen die Uhr.
Das Regenbogen-Trikot würde ihm die Anerkennung bringen, die er so sehnlichst sucht.